KILLER BE KILLED – Reluctant Hero

Sechs Jahre – so lange hat das Zweitwerk von KILLER BE KILLED auf sich warten lassen. Führt man sich vor Augen, dass die Vierer-Besetzung aus Greg Puciato (The Dillinger Escape Plan, The Black Queen), Troy Sanders (Mastodon, Gone Is Gone), Max Cavalera (Soulfly, Cavalera Conspiracy, ex-Sepultura und ex-Nailbomb) und Ben Koller (Converge, Mutoid Man, All Pigs Must Die) besteht, wundert das nicht. Die vier Musiker sind vielbeschäftigt und müssen die Zeit zwischen ihren Betätigungsfeldern aufteilen. Schlagzeuger Ben Koller ist nominell neu dabei. Ansonsten herrscht bis hin zu Produzent Josh Wilbur (Hatebreed, Lamb Of God, Gojira, etc.) Konstanz vor. Im Verglich mit dem selbstbetitelten Debüt von 2014 wird „Reluctant Hero“ stilistisch breiter und insgesamt vielschichtiger entwickelt. Der Gesang bleibt auf Puciato, Sanders und Cavalera aufgeteilt. Der Wechsel der Stimmfarben sowie von Screams und Gesängen sorgt automatisch für Dynamik und bleibende Eindrücke. Die drei Frontmänner trauen sich mehr und interagieren toll miteinander. Kompositorisch bietet „Reluctant Hero“ ebenfalls mehr als der Einstand. KILLER BE KILLED arbeiten sich an ihrer gemeinsamen Komfortzone ab und zeigen sich durchgängig hungrig, in diesem Band-Gefüge maximal spannende Heavy-Hymnen zwischen Rock und Metal abzuliefern. Härte und Eingängigkeit sind dabei optimal aufeinander abgestimmt. Das US-Quartett gibt sich jederzeit heavy und wuchtig, doch der Ohrwurmfaktor ist ebenfalls ausgeprägt. Noch dazu punktet dieses Zweitwerk mit einem untrüglichen Gespür für erinnerbare Hooklines und Melodien. Die Wartezeit hat sich gelohnt. KILLER BE KILLED trumpfen groß auf.

(Nuclear Blast)