KING MOTHRA

Die Nürnberger Band tritt auf ihrer ersten MCD „Hive“ mit einem melodisch adressierten, live-tauglichen Heavy-Sound zwischen Metal und Rock an. Das Songwriting von KING MOTHRA basiert auf Bauchsteuerung und mündet zumeist in wirkungsstarken Hymnen. Dass der Fünfer die stilistische Zusammensetzung seiner Tracks immer wieder verändert, fällt positiv auf, denn es steigert die Dynamik und hält die Spannung hoch.

„Vor vier Jahren sind wir noch unter anderem Namen aktiv gewesen und haben melodischen Metalcore gespielt. Nach einigen Gigs merkten wir, dass das nicht unser Genre ist, so dass wir uns neu orientierten. Was wir ursprünglich vorhatten und was nun auf CD gelandet ist, sind dennoch komplett unterschiedliche Dinge. Das Hauptziel war es, eine professionelle Produktion zu erschaffen. Wir sind besonders darauf stolz, dass man uns nur schwer einer musikalischen Richtung zuordnen kann. Das würden wir auch gerne von Presse und Hörern als Feedback bekommen.“ Wer „Hive“ hört, merkt schnell, dass KING MOTHRA in der Tat auf eigenen Pfaden unterwegs sind und das mit voller Absicht, wie die Musiker auf Nachfrage bekräftigen:

„Wir wollten keinen Metalcore mehr machen – die Betonung liegt hierbei auf „keinen“. Der Rest war uns zunächst Wurst. Wir haben einfach ‘mal angefangen, uns vom Mainstream abzugrenzen. Unser erster Song als KING MOTHRA war ,Gravity‘. In diesem sind kaum Elemente zu finden, die dem Metal zuzuordnen sind; genauso wenig bei ,Monster‘. Nachdem diese beiden Stücke geschrieben waren, merkten wir, dass wir uns viel wohler als zuvor fühlten und haben so weitergearbeitet. Für das, was wir schreiben und spielen, gibt es kein Skript.“ Die Komplettierung des Line-Ups war dafür wichtig: „Seitdem Jewgeni unser Quintett als Gitarrist vervollständig hat, zwingen wir uns zu nichts mehr, was nicht zu uns passt. Gleichzeitig achten wir beim Songwriting auf Details. Natürlich gibt es wie in jeder guten Band hier und da einen Kompromiss, aber da sind wir mittlerweile erwachsen genug, dass wir kein künstliches Ego aufbauschen müssen, nur um mit der eigenen Meinung durch die Wand zu brettern. Die Aufstellung zwischen den Stühlen ist die richtige für uns, weil wir uns bei vielen Stil-Mitteln bedienen können, ohne davor Angst zu haben, dass jemand sagt „Das ist jetzt aber kein Metal, Hardcore, etc.“.

Entsprechend breit und hinsichtlich ihrer Wirkung unterschiedlich entwickeln sich die Stücke auf „Hive“: „Das Songwriting läuft so, dass unsere Gitarristen Jewgeni oder Max mit Ideen anrücken und sich der knallharten Meinung der restlichen Band-Kollegen stellen. Wenn‘s gut ist, dann bleibt’s. Wenn nicht, dann wird es verschrottet. Jewgeni kommt oft mit komplett durchstrukturierten Songs, an denen dann einzelne Parts abgeändert werden. Wenn ein Riff das erste Mal im Proberaum präsentiert wird, kann es sein, dass er sich ganz anders entwickelt und sich eine anderes Ergebnis einstellt, als es ursprünglich zu erwarten war.“ Darin äußert sich auch die Wertschätzung für vorwärts gerichtete Heavy-Acts: „Opeth oder Sumac sind hier zwei Beispiele. Die machen, was sie wollen, und es gibt kaum eine spannendere Musik, als sich durch ein zehn-minütiges Werk von denen zu wühlen. Jedes Mal fällt einem etwas Neues daran auf. Genial! Wir können uns aber nicht so ausschweifend ultra-langen Songs hingeben, sondern stellen auf kürzere Tracks ab.“

Den zeitlichen Freiraum, den die Corona-Pandemie mit sich bringt, nutzen KING MOTHRA dafür, an ihrem Sound zu arbeiten: „Außer Posts auf Facebook, Instagram, etc. ist momentan nicht viel drin. Wir hängen da wie alle anderen Bands am ausgestreckten Arm und müssen abwarten. Jedoch nutzen wir die Zeit möglichst produktiv, um neues Material zu schreiben und aufzunehmen, damit wir zeitnah ein neues Album präsentieren können. Wir wollen den zukünftigen Songs noch mehr Tragweite geben, um mehr Raum und Stimmung zu erzeugen. Vielleicht kommt da bald was.“

www.kingmothra.bandcamp.com