KITTIE – Fire

Ohne NuMetal-Revival gäbe es dieses Album nicht. Vor Jahren hatten sich KITTIE aus dem aktiven Dienst verabschiedet, nachdem das Interesse an ihnen und einhergehend die Motivation der Musikerinnen spürbar nachgelassen hatten. Der Tod von Bassistin Trish Doan 2017 spielte ebenfalls eine Rolle. Die Umstände sind inzwischen andere. Für die großen und größeren Namen der ersten NuMetal-Welle sowie allgemein Bands im Spannungsfeld von Alternative- und Groove-Metal läuft es gegenwärtig richtig gut. Veranstalter einschlägiger Events wie dem „When We Were Young Festival“, das voll auf 2000er Jahre-Nostalgie setzt, haben Hochkonjunktur und befeuern das Revival. Und KITTIE sind wieder mittendrin. Ivy Jenkins, bereits früher Teil des Line-Ups, ist als Bassistin zurückgekehrt. Frontfrau Morgan Lander & Co. präsentieren sich auf ihrer siebten Platte so, als hätten sie niemals pausiert. Zum Start des Live-Comebacks war das Schreiben eines neuen Albums nicht unbedingt vorgesehen. „Fire“ ist Ausdruck der wiedererweckten Leidenschaft der Kanadierinnen zur Musik, die KITTIE nicht mehr in Vollzeit betreiben und ihre Aktivitäten nach Lust und Laune ausrichten. Die daraus resultierende Frei- und Lockerheit hört man den Songs deutlich an. 13 Jahre nach „I’ve Failed You“ gibt es brachiale, groovige Heavy-Tracks mit einprägsamen Gesangslinien und amtlichem Wumms. Das 1996 in Ontario gegründete Quartett legt eine reife Selbstverständlichkeit und organische Heaviness an den Tag, die für die reformierten KITTIE einnehmen. „Fire“ ist ein gelungenes Comeback.

(Sumerian)