LACABRA

Die Band aus Seattle legt ihr Debüt-Album vor. Die Musiker von LACABRA sind jedoch ein eingespieltes Team und schon seit Längerem gemeinsam aktiv. Das hört man ihrem verspielten Melo-Death mit Blackened- und Prog-Einflüssen, markanten Twin-Lead-Gitarren und einem variablen Songwriting deutlich an.

„LACABRA entstand aus einer Band namens Locistellar, die sich auflöste, als wir gerade mit Micheal (Gitarre) und Eric Weber (Bass) die vollständige Besetzung gefunden hatten“, erzählt Frontmann Lance Neatherlin. „Eric Snyder und ich wussten beide, dass dies eine besondere Besetzung war und wir sie beibehalten mussten. Es gab kein wirkliches Rezept, doch alles kam ganz natürlich zusammen – auch weil wir jedem unserer Stücke einen eigenen Stempel aufgedrückt haben. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Wir haben einige Schlagzeuger ausprobiert, bevor Richie zur Band stieß, und hier sind wir nun. Wir alle sind entweder schon lange miteinander befreundet oder haben denselben Freundeskreis und kennen uns deshalb gut. Unser Ansatz bei LACABRA ist, dass wir alle unseren Teil zur Musik beitragen und jeder den Songs seinen eigenen Stempel aufdrückt. Normalerweise werden zuerst die Hauptgitarrenriffs geschrieben, und dann bauen wir darauf auf.“

Der angesprochene Gitarrist und Sänger Eric Snyder führt die Erzählung fort: „Sobald wir uns entschieden hatten, den Namen Locistellar hinter uns zu lassen und als neue Band weiterzumachen, sprudelte die Kreativität nur so aus uns heraus. Es gab keine festen Regeln, wie es klingen sollte. Alles, was wir wussten, war, dass es heavy und böse sein sollte und wir viele Gitarrensoli spielen wollten.“ Frontmann Lance bestätigt: „Wir alle wissen, was wir wollen und was uns musikalisch inspiriert, doch ich war noch nie in einer Band wie dieser, in der alle auf derselben Wellenlänge liegen und die Kreativität sich wie eine musikalische Lawine ergießt.“ Er ergänzt: „Die Arbeit am Debüt-Album begann damit, dass Eric Snyder einige Riffs schrieb. Dann gingen wir in den Proberaum, und alle anderen trugen ihren Teil bei und füllten die Lücken, die gefüllt werden mussten. Es war wirklich verdammt cool, wie das ablief.“ Gitarrist Eric Snyder zeigt sich bescheiden und benennt lieber Ansätze, die er beim zweiten Album anders angehen möchte:

„Ich neige dazu, technische Riffs zu schreiben, aber mir ist auch klar, dass manchmal ein einfaches Heavy-Riff die Menge in Bewegung bringt. Daran muss ich mich immer wieder erinnern. Lance hat sich coole, einfache Heavy-Riffs für die Gitarre ausgedacht. Diese Songs sind in der Regel großartige Live-Tracks. Bei unserem ersten Album fiel es mir schwer, keine sechs- bis siebenminütigen Songs zu schreiben. Aber dann wurde mir klar, dass das vielleicht zu viel für unsere Zuhörer wäre. Deshalb schreiben wir größtenteils Songs im Vier-Minuten-Bereich und wollen dies auch zukünftig tun.“ Leicht verdaulich ist die Musik von LACABRA dennoch nicht, wie Lance an einem Beispiel verdeutlicht:

„Ein Stück, das für mich heraussticht, ist ‚Nothing‘. Es ist stark von Killing Joke und hartem Drogenkonsum inspiriert, jedoch kein Pro-Drogen-Song. Es stellt die Tatsachen so dar, wie sie sind, und dreht sich um meinen exzessiven Drogenkonsum zum Zeitpunkt des Schreibens. Was die Texte angeht, schreibe ich hauptsächlich über Dinge, die mich direkt betreffen, und nicht über Fantasie. Es gibt ausschließlich sehr reale und dunkle Themen. Für LACABRA ist es schwierig, unserer Musik eine bestimmte Richtung zuzuweisen, da wir so viele Einflüsse haben. Das Einzige, was ich sicher sagen kann, ist, dass wir stets heavy sein werden. Ich gehe aber davon aus, dass sich unser zweites Album stärker auf einen bestimmten Stil konzentrieren wird – welcher das sein wird, weiß ich allerdings noch nicht. Mit diesem ersten Album haben wir gerade erst losgelegt und versuchen, die Dinge nicht zu sehr zu überdenken. Wir vertiefen uns in unser eigenes Schreiben und achten nicht auf das, was um uns herum passiert. Das ist der Grund, warum es den Leuten schwerfällt, unseren Klang zu beschreiben.“ Für Gitarrist Eric Snyder steht zumindest eines fest:

„Dieses Debüt-Album ist, was das Songwriting und die Gitarrenarbeit angeht, eines meiner besten Werke. Gleichzeitig bin ich nicht mehr der einzige Songwriter, was mich sehr freut. Jeder hat zum Songwriting beigetragen. Beim nächsten Album werden wir noch mehr darauf setzen, denn das bringt großartige Songs hervor. Es fällt mir schwer, meine Favoriten auf diesem Album auszuwählen. ‚Nothing‘ sticht für mich aufgrund des einzigartigen Riffs und des Gesangs von Lance heraus. ‚Fractured‘ wiederum ist ein Lied, das wahrscheinlich den meisten Zuhörern am besten gefallen wird. Aufgrund seiner Dunkelheit und der Tatsache, dass es eine Reise vom Bösen und Dissonanten zum Schönen und Ätherischen mit einigen klassischen Musikbewegungen unternimmt, liebe ich aber auch ‚I Am Thee‘. Die echte Verbindung entsteht für uns dann, wenn wir live spielen. Dann entwickelt sich ein echter Draht zu den Menschen – es ist wie ein Energietransfer. Unsere Energie und Intensität sind echt, und das überträgt sich.“

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