Es kommt nicht von ungefähr, dass die Gruppe aus Watford Ende vergangenen Jahres das Glassjaw-Cover ,Must’ve Run All Day‘ veröffentlicht hat. Bei LAKES geht es nicht allein um Wohlklang und Eingängigkeit. Im Spiel des britischen Sextetts gibt es auch eine wilde, hibblige Seite. Allein auf das Spektrum Indie- bzw. Post-Rock, Emo und Pop-Appeal ist das Treiben der Band jedenfalls nicht herunterzubrechen. Erst die Mathrock-Avancen vor allem in der Gitarrenarbeit und kleinen Skurrilitäten runden das Bild ab. Auf den zweistimmigen Gesang von Roberto Cappellina und Blue Jenkins gilt es ebenfalls hinzuweisen. Und überhaupt: da sind so viele Facetten und Feinheiten. Textlich dreht sich „Start Again“ um das Überstehen persönlicher Probleme. Musikalisch wird ein Weg hin zu neuer Kraft und Zuversicht gewiesen. Zwischendurch darf es dabei aber durchaus aufgeregt zugehen. Ein gewisses, situativ wirkendes Happening-Moment scheint im Treiben von LAKES ebenso mitzuschwingen. Zu entdecken und wertzuschätzen gibt es eine Menge – sowohl in den kleinen Details als auch im übergeordneten Wirkungsrahmen. Als wäre das noch nicht genug, findet das Zweitwerk der Briten zudem eine schlüssige Positionierung zwischen Emo-Indie-Pop-Rock-Nostalgie und einem zeitgemäßen Blick auf die verwandten Einflüsse. Dank des starken Songwritings überzeugt „Start Again“ dabei in jeder Hinsicht.
(Big Scary Monsters)