„Es reicht!“ – ein passenderer Titel für das Debüt-Album der Linzer Formation LEBER lässt sich kaum denken. Der markante Ausruf dient nicht nur als programmatische Ansage, sondern auch als inhaltliche Klammer für ein Werk, das nichts beschönigt, nichts zurückhält. Genauer gesagt handelt es sich um eine Art Werkschau: Die 15 Stücke setzen sich aus bereits veröffentlichten EP-Tracks sowie drei brandneuen Songs zusammen – ein kompromissloses Konzentrat ihrer bisherigen musikalischen Arbeit. In direkter Nachfolge feministischer Künstlerinnen wie Babes In Toyland, Bikini Kill oder Le Tigre setzt LEBER auf eine explosive Mischung aus musikalischem Furor und textlicher Dringlichkeit. Die Band aus Österreich bleibt dem Riot-Grrrl-Erbe treu, indem sie klare Haltung mit künstlerischer Radikalität verbindet. Ihre Songs sind Statements – unmissverständlich, roh und unbequem. Titel wie ,Dumme Sau‘, ,Femizid‘, ,Narzisst‘, ,Catcall‘, ,Toxisch‘, ,Hausverbot‘, ,Schwarzes Schaf oder ,Katzenjammer‘ sprechen eine eindeutige Sprache und lassen keinen Interpretationsspielraum: Hier geht es um reale gesellschaftliche Missstände, um persönliche Verletzungen, um Wut, die nach außen getragen werden will – und muss. Musikalisch pendelt „Es reicht!“ zwischen Post-Punk, New Wave, Garage-Rock, Noise und provokantem Lo-Fi-Pop – ein Sound, der nicht gefallen will, sondern provozieren, aufrütteln und anecken soll. LEBER spielen nicht mit Konventionen – sie reißen sie ein und setzen auf pointierte Überzeichnung, plakative Stilmittel und ein bewusst rotziges Klangbild, das ihre Botschaft mit Nachdruck transportiert.
(Eigenrelease/leberpunk.bandcamp.com)
