LEJO – Einfach nur da

Der Titel der EP klingt nach Understatement, passt aber zum defensiven Auftreten und Vorgehen des Hanseaten. Das Agieren von LEJO wirkt im ersten Moment eher unspektakulär und „leise“. Doch schnell erfühlt man, dass die Dinge doch ganz anders liegen und der Klang- und Wirkungsraum tief reichen. Der Singer/Songwriter ist nicht „Einfach nur da“, sondern zieht Interesse auf sich und bindet an sein Spiel. Das liegt daran, weil der deutschsprachige Pop mit Soul- und Elektro-Rock-Kante so gefällig komponiert ist und man LEJO einfach gerne zuhört. Der Hanseat hat eine tolle Stimmfarbe und Ausdrucksweise. Seine Texte sind zudem grundehrlich und so persönlich, dass man von einem musikalischen Tagebuch sprechen muss. Deshalb identifiziert man sich so sehr mit den Stücken und wird man mitgenommen. LEJO gelingt es, nicht „Einfach nur da“ zu sein, sondern nachwirkende Ohrwürmer zu setzen, die man anfangs gar nicht als solche wahrnimmt. Die Pop-Soul-Elektro-Wohlklänge in Kombination mit den verletzlichen, gefühlsbasierten Texten hört man gerne.

(Very Us)