LIGHT THE TORCH

Das Trio aus Los Angeles tritt auf „You Will Be The Death Of Me“ noch selbstbewusster und eigenständiger in Erscheinung. Auf dem Zweitwerk von LIGHT THE TORCH finden sich ausnahmslos modern-melodische Metal-Hymnen der Extraklasse. Der Suchtfaktor ist ausgeprägt.

Nach dem Ende der 2012 gegründeten Devil You Know und der juristisch notwendig gewordenen Umbenennung im Jahr 2017 hat für LIGHT THE TORCH eine neue Zeitrechnung begonnen, die Frontmann Howard Jones (ex-Killswitch Engage/ex-Blood Has Been Shed), Bassist Ryan Wombacher (auch Bleeding Through) und Gitarrist Francesco Artusato (ex-All Shall Perish) als Trio vorantreiben: „Es ist ja nicht so, dass es Schwierigkeiten bereiten würde, einen handwerklich guten Schlagzeuger zu finden, wenn wir es wollten“, erwidert Francesco auf das Line-Up angesprochen. „Das wäre definitiv kein Problem. Doch sowohl bei All Shall Perish als auch bei Devil You Know habe ich es erlebt, dass es jeweils die Schlagzeuger waren, mit denen die anderen sich gerieben haben, die Unruhe in die Band brachten und wegen denen es dann nicht mehr weiterging. Bei Devil You Know mussten wir sogar unseren Namen ändern. Heute kann ich sagen, dass dies nicht zu unserem Nachteil war. Zunächst haben wir es aber anders gesehen. In uns dreien haben wir eine Konstellation gefunden, in der jeder dem anderem vorbehaltlos vertraut und in der es einfach gut funktioniert. Wir sehen jedenfalls keine Notwendigkeit dafür, einen festen Schlagzeuger zu verpflichten. Für Studio-Aufnahmen buchen wir Session-Schlagzeuger und andere Musiker für unsere Touren. Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass wir während eines Tour-Zyklus mit einem Schlagzeuger so vertraut werden, dass wir ihn später als vollwertiges Mitglied aufnehmen. Wenn die persönliche Ebene stimmt, warum nicht? Bis dieser Tag kommt, halten wir an unserer derzeitigen Arbeitsweise fest. Nach all den Erfahrungen braucht es seine Zeit, bis wir einer vierten Person so vertrauen können, wie wir es untereinander tun.“

Das Zweitwerk „You Will Be The Death Of Me“ ist von Whitechapel-Schlagzeuger Alex Rudinger eingespielt worden. Auffällig ist überdies, mit wie viel positiver Energie die Kalifornier aufwarten: „Wir drei kennen uns gut und teilen das Verständnis darüber, was die Band darstellen und in welche musikalische Richtung es bei uns gehen soll. Während des Arbeitsprozesses sind wir uns auch als Menschen nochmal nähergekommen. LIGHT THE TORCH ist für uns eine sehr persönliche Angelegenheit. Wann immer ich an diese Gruppe denke, schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. Das zeigt mir, wie gut ich mich heute fühle und dass wir die Reibereien der Vergangenheit hinter uns gelassen haben. Wir drei sind beste Freunde und eine verschworene Einheit. Unser Songwriting profitiert davon. Alles läuft entspannt und passiert quasi von selbst.“ Der Großteil des Songwritings liegt dabei bei Francesco selbst:

„Das Arbeiten in einer Dreierkonstellation fällt mir leichter. Es sind ja offensichtlich weniger Leute, die man glücklich machen muss und die sich einbringen wollen. Dabei liegt natürlich mehr Verantwortung beim Einzelnen. Mich persönlich stört das überhaupt nicht. Ich behalte die Dinge gerne unter meiner Kontrolle und stelle mich der Herausforderung. Auch wenn ich das Songwriting weitgehend ohne Hilfe im Alleingang verantworte, weiß ich doch schon im Voraus, wie die anderen beiden dazu stehen werden und was ihnen zusagt. Und es bedeutet Arbeit, die beiden zufrieden zu stellen. Das ist es, was ich mit meinem Songwriting anstrebe, nichts sonst. Die Songs sind primär für uns selbst und keinen anderen. Sind wir zufrieden, besteht eine gute Chance dafür, dass sie auch den Hörern gefallen werden. Zu meinen Zeiten mit All Shall Perish war es oft so, dass die Vielzahl der Meinungen zu Kompromissen geführt hat, die gute Songs verwässert und beliebig hat werden lassen. Bei LIGHT THE TORCH passiert das nicht, da die anderen beiden meine Ideen verstehen und wir auf einer Wellenlänge liegen.“ Francesco Artusato verarbeitet mit „You Will Be The Death Of Me“ auch die Folgen eines schweren Verkehrsunfalls, die den Gitarristen bis heute begleiten:

„Das war ein schlimmer Unfall, der mich schockiert hat. Es passierte einen Monat, bevor wir zu einer dreimonatigen Tour aufbrachen. Alle Ärzte, die ich konsultierte, rieten mir, zu Hause zu bleiben, doch diese Möglichkeit bestand nicht. Ich habe mich sprichwörtlich durchgebissen und die Zeit mit Schmerzmitteln durchgestanden. Das war verrückt. Es ist nicht schön, nur durch die Einnahme von starken Schmerzmitteln zu funktionieren. Das verändert alles, von der Wahrnehmung des Umfelds bis hin zu deinen körperlichen Fähigkeiten. Auch mental ist das alles andere als einfach. Indem ich Abend für Abend auf die Bühne bin, habe ich mir selbst wissentlich Schmerzen zugefügt und meine Leidenszeit verlängert. Im Bus oder in Clubs zu regenerieren, ist kaum möglich. Es war hart. Erst nach der Tour konnte ich die nötigen Therapien starten und gesunden. Das hat lange gedauert und den gesamten Songwriting-Prozess begleitet. Diese Songs zu schreiben, war Teil meiner Therapie. Die Arbeit im Studio hat es mir ermöglicht, zeitweise nicht über meine körperliche Verfassung nachzudenken und mich mit etwas anderem zu beschäftigen. Laufen und Bewegung bereiteten mir Schmerzen. Dabei bin ich eigentlich jemand, der gerne und viel aktiv ist. Heute habe ich das alles zum Glück weitgehend durchgestanden und fühle mich nicht länger hilflos. Das tägliche Training ist mir aber erhalten geblieben.“

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