Für die Umsetzung seines ersten Albums scheint sich LIL LOTUS vor allem eins gesagt zu haben: ,Don’t Fuck This Up‘. Das ist der Titel des zwölften und letzten Tracks, aber auch eine gute Überschrift für das gesamte Material. Denn um genau das nicht zu tun, trägt der texanische Künstler maximal dick auf. Das beginnt bei der Zusammenarbeit mit John Feldmann, der auch schon an Veröffentlichungen von All Time Low, Good Charlotte, Goldfinger und Panic! At the Disco mitgewirkt hat. Auch die Auswahl der Feature-Gäste überzeugt. Travis Barker gibt sich gleich zwei Mal die Ehre, zeigt sich im Umfeld von Emo-Rap, Alternative-Hip Hop und Pop-Punk aber bekanntlich immer am Puls der Zeit und präsent. ,Romantic Disaster‘ mit Chrissy Costanza kommt ebenfalls super, was auch für ,Girl Next Door‘ unter Mitwirkung von Lil Aaron gilt. Überraschender ist das schon die Tatsache, dass „ERRØR BØY“ noch mehr Pop-Punk ist, als man vorab vermutet hat. Ja sicher, Beats, Elektronik, Rap und Hip Hop finden ebenfalls statt und überdies sind die Grenzen bei der neuen Generation experimenteller Acts längst verschwommen. Dass in Kooperation mit Epitaph Records nun aber gerade eine Platte erscheint, die sich nahtlos ins Label-Programm einordnet, ist nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Nichtdestotrotz ist LIL LOTUS einer der prägenden Künstler, die dafür sorgen, dass der Pop-Punk derzeit ein Revival erlebt und auch junge Hörergenerationen begeistert. Der Texaner ist kein „ERRØR BØY“ und legt ein unterhaltsames, stimmiges Debüt vor.
(Epitaph)