LITTLE HOLE FILLED – And The Ants Still March On

Auf dem ersten Longplayer der Band aus Österreich sind vor allem düster gestimmte Heavy-Hymnen mit Clean-Gesang im Impure Wilhelmina-Verständnis zu hören. Das Quartett besteht bereits seit 1996, hat sich mit der Umsetzung seines Debüts allerdings viel Zeit gelassen. Das passt zum Raum greifenden, breit angelegten Ansatz von „And The Ants Still March On“. Ameisen können ein Vielfaches ihres Körpergewichts stemmen. LITTLE HOLE FILLED haben sich indes ihrer fordernden Kreativität gestellt und einen Mammutprozess umgesetzt. Ob man das Spiel der Gruppe nun eher im Doom, Sludge, Stoner oder Post-Metal verortet, dürfte von der individuellen Prägung auf Hörer-Seite abhängen. Fest steht, dass es bei diesem Quartett h-e-a-v-y zugeht und sowohl ein Verstärkungs- als auch ein Kopfkinoeffekt einsetzen. LITTLE HOLE FILLED spielen geschickt mit Assoziationen, lassen die Wirkungsrichtung ihrer Tracks am Ende aber doch immer auch ein Stück weit unbestimmt. Die an den Tag gelegte Ästhetik ist zweifellos metallisch kraftvoll, doch Urgewalten und Bewusstseinsillusionen begegnet man auch im staubigen Wüsten-Rock. Irgendwo zwischen diesen Polen entspinnt sich das organische, ausbremsende und gleichzetig aufputschende „And The Ants Still March On“. Weiter, immer weiter. Das spiegelt der Titel des Debüts wider und so nimmt man auch seine musikalische Entwicklung wahr.

(Konkord)