LIZZARD – Eroded

Veröffentlichungen dieses französischen Dreiergespanns sind immer eine schöne Sache. Wer LIZZARD bereits kennengelernt hat, freut sich unweigerlich auf organische, songdienlich umgesetzte und doch auch experimentell-fordernde Stücke zwischen Alternative-, Prog- und Post-Rock. Metallische Elemente sind ebenfalls zu verzeichnen, doch der Kern der Musik ist klar in rockigen Gefilden zu verorten. „Eroded“ ruft lose Assoziationen in Richtung Tool, A Perfect Circle, Muse, Karnivool und Porcupine Tree hervor, ohne dass sich eine der Parallelen besonders aufdrängen würde. Das seit 2006 aktive Trio hat sich längst einen eigenen Klangraum erarbeitet, der einerseits das intensive Tour-Programm der Vergangenheit erkennen lässt und andererseits Ausdruck des reflektierten Blicks der Musiker auf ihr Schaffen ist. LIZZARD bestehen aus Katy Elwell (Schlagzeug), William Knox (Bass) und Mathieu Ricou (Gitarre du Gesang). Die Interessenlage der Franzosen ändert sich beständig. Melodisches Schwelgen bestimmt den einen Moment, vertrackte Rhythmik den nächsten. Poppig zulaufende Ohrwürmer und reichlich Melodie finden auf „Eroded“ auch statt. Von treibender Spannung und dosierten, heftigen Momenten ganz zu schweigen. Egal, in welcher Lage und stilistischen Zusammensetzung das Dreiergespann gerade zugange ist, das Spiel von LIZZARD ist stets durchdacht, akzentuiert und fesselnd. Und selbst die komplexen Passagen klingen bei ihnen verspielt und locker. „Eroded“ ist ein weiteres tolles Album, mit dem man viel Zeit verbringen und auf dem man als Hörer viel entdecken kann.

(Pelagic)