Lord Belial – Rapture

Zapperlot, dass ich das noch erleben darf. Wenn mich nicht alles täuscht, bestehen LORD BELIAL nun schon seit 30 Jahren. Glückwunsch einerseits dazu und ein tiefes Bedauern meinerseits, denn das bedeutet auch, dass ich mittlerweile alt und grau bin. Irgendwo muss ich sogar noch eine Scheibe der Jungs aus Schweden haben. LORD BELIAL standen immer irgendwie im Schatten ungleich größerer, populärerer Acts wie Dark Funeral und Co. und konnten sich zumindest meiner Kenntnis nach nie so recht durchsetzen. Für das nötige Durchhaltevermögen, dreißig Jahre einfach weiter zu machen, gebührt der Band in jedem Fall mein Respekt. Soundtechnisch hat sich scheinbar nicht viel verändert im Camp der Jungs. Es regiert immer noch Black Metal schwedischer Prägung. Das bedeutet, dass man zwar auf Härte und Blastbeats setzt, klug genug aber ist, nicht ausschließlich auf dieses Pferd zu setzen. Das können bekanntlich andere Bands auch und das sogar sehr gut. Zudem ist eine komplette CD mit Geschepper jenseits der 220bpm doch wenig originell und zudem reichlich ermüdend. In manchen Momenten erinnert mich „Rapture“ dann auch wohltuend an Dissection, natürlich ohne Suizid und Nazischeiß. Mehr noch, die Scheibe entwickelt nach und nach ungeheures Potential und wächst mit jeder Umdrehung. Hier kommt Finsternis in origineller Verpackung daher und ich empfinde die abwechslungsreichen Songs bei weitem angenehmer und cooler als das Geschepper in immer neuen Extremen, das die Konkurrenz in den letzten Jahren so abgeliefert hat. Natürlich mangelt es „Rapture“ auch nicht an Härte und feistem Gehämmer. Aber, LORD BELIAL können eben mehr. Nach dem letzten Scheibchen „The Black Curse“ aus dem Jahre 2008 ein verdammt starkes Comeback

(Hammerheart Productions)