LOUVADO ABISMO – Selftitled

Im Line-Up der Band aus Lissabon stehen Musiker, die auf Erfahrungen mit Sinistro, Dawnrider, The Limit, Scum Liquor, A Tree Of Signs, Mozart Meets Chaos und The Sleeper Has Awakened aufsetzen. LOUVADO ABISMO veranstalten auf ihrem Debüt gefühlt ein situatives Happening, das auf Freigeistigkeit und zufälligen Einfällen fußt. Von einem sich konsistent und unterstellbar planvoll entwickelten Werk ist eher nicht zu sprechen. Oder anders formuliert: Die selbstbetitelte Platte der Portugiesen kommt anstrengend und selten hörerfreundlich um die Ecke. Wenn sich LOUVADO ABISMO auf Christian Death, Siouxsie And The Banshees, Godflesh, Killing Joke, Swans und Ministry berufen, passt das schon ins Bild. Die zehn Tracks des Albums sind in den Untiefen zwischen Post-Punk, Dark-Wave und Industrial zu verorten. Vieles klingt nach den 1980er oder 90er Jahren. Allein die Produktion fällt halbwegs zeitgemäß aus. Theater-Schauspielerin Patricia Andrade tritt als Sängerin dabei sehr theatralisch und gekünstelt in Erscheinung. Das ist Geschmacksfrage, und musikalisch verhält es sich kaum anders. LOUVADO ABISMO geben sich bewusst vertrackt, unnahbar und künstlerisch wertvoll. Wer des Portugiesischen nicht mächtig ist, vergrößert den Abstand zum Spiel der Gruppe zusätzlich. Sich in die selbstbetitelte Platte der Gruppe hinein zu hören, bedeutet harte Arbeit. Eine Antwort darauf, weshalb man das tun sollte, bleibt die Viererbesetzung aus Lissabon überwiegend schuldig.

(Half Beast)