Dass die Gruppe aus dem Wendland in ihrer angestammten Anlage zwischen Indie-Pop und Post-Punk-Rock gemeinhin in Richtung Hymne schielt und etliche Gassenhauer auf der Haben-Seite vorweisen kann, ist ein offenes Geheimnis. Doch da ist noch mehr und auch das ist bekannt. Da der Punk die musikalische Sozialisation der drei MADSEN-Brüder und ihres Kumpels Niko Maurer nachhaltig geprägt hat, überrascht eine Platte wie „Na gut dann nicht“ kaum. Anstatt zu touren und im Sommer die einschlägigen Festivals zu spielen, hat das Quartett einen spontanen, direkten Longplayer umgesetzt. Dem Vernehmen nach hat das Schreiben und Aufnehmen der 13 Punk-Tracks zwei Wochen gebraucht. Vor dem Hintergrund des jähen, rohen Charakters des Albums glaubt man das sofort. Eigentlich handelt es sich um das achte Studio-Werk der Wendländer, doch „Na gut dann nicht“ läuft irgendwie außerhalb der Reihe. MADSEN sind mit einem dicken Augenzwinkern unterwegs, wenn sie selbst darauf hinweisen, dass Punk heutzutage tot sei. Wen stört’s?! Dass die Musiker eine Herzensangelegenheit umsetzen, ist mehr als deutlich. Gesellschaftskritik und Pandemie-Langeweile bestimmen die Texte. Das Quartett spielt frei von der Leber weg und bietet mit vielen Stücken Lebenshilfe mit deutlichen Worten und eingängigen Hooklines. „Na gut dann nicht“ präsentiert eine andere Seite von MADSEN, doch auch die gefällt und reißt mit. Songs wie die Posi-Hymne ,Scheiße zu Gold‘ sind super!
(Keek/Arising Empire)