MAGNOLIA PARK – Vamp

Wer Pop-Punk sucht, sollte sich andere Veröffentlichungen von MAGNOLIA PARK anhören, denn auf ihrem vierten Album setzen die fünf Musiker aus Orlando diesen Stil weniger in den Vordergrund. Stattdessen präsentiert sich die neue Platte düsterer und intensiver als ihre Vorgänger. MetalCore, Nu-Metal, Industrial-Elektro und eine gewisse Gothic-Ästhetik bestimmen das Klangbild, während Hip-Hop-Einflüsse und kraftvolle Refrains weiterhin ihren Platz behalten. Doch so viele Breakdowns und schwer groovende Passagen wie auf „Vamp“ hat man von der US-Formation schon lange nicht mehr gehört – vielleicht sogar noch nie. Die stilistische Schärfung des Sounds geht dabei Hand in Hand mit dem übergreifenden Vampir-Konzept, das mit Horror-Elementen und Science-Fiction-Ansätzen angereichert wird. Auf dieser kreativen Basis erschaffen die Musiker Songs, die sich als Mischung aus Motionless In White, Hollywood Undead, Bad Omens und Linkin Park beschreiben lassen. Damit zeigen sie eine neue Facette ihrer Band und beweisen Mut zur Weiterentwicklung. MAGNOLIA PARK ist hoch anzurechnen, dass sie experimentieren, sich herausfordern und neue Wege beschreiten. „Vamp“ besticht durch seine Vielseitigkeit, seine Selbstsicherheit und seinen enormen Unterhaltungswert. Selbst EDM-Rhythmen fügen sich nahtlos in das Gesamtbild ein. Das Quintett um den ausdrucksstarken Frontmann Joshua Roberts bleibt seinem Hang zu Bombast und Theatralik treu und nutzt dies gezielt, um monumentale Chöre und kraftvolle Arrangements zu erschaffen. Trotz aller Härte und Düsternis bleibt „Vamp“ eingängig und transportiert eine intensive Energie, die überzeugt.

(Epitaph/Indigo)