Ich bin nicht unbedingt der allergrößte Fan von Split-EPs. Schlicht und egreifend weil ich manchmal das Gefühl nicht loswerde, Bands haben nicht ausreichend Material für eine eigene Veröffentlichung und stehen irgendwie unter Druck etwas auf den Markt schmeißen zu müssen. Oft passiert es auch, dass die kombinierten Bands sich nicht wirklich ergänzen. Ich muss auch gestehen weder jemals von MALTHUSIAN, noch von SUFFERING HOUR gehört zu haben. Nach den ersten Takten der insgesamt zwei Songs von MALTHUSIAN ist mir jedoch schnell klar, dass dieses kakophone Inferno nur etwas für gefestigte Charaktere ist. Irgendwo zwischen Black Metal, Noise und reiner akustischer Finsternis angesiedelt, prügeln sich MALTHUSIAN durch zwei brutal wie finstere Songs. Mal schleppend doomig, mal rasend schnell, aber immer abgerundtief und ultradüster. Die pure Verzweiflung in Ton gegossen. Für Leute denen Acts wie Dark Funeral und Co. einfach zu sehr flower power sind. Auch SUFFERING HOUR wollen da sicher nicht hinten an stehen und eröffnen ihren drei Songs umfassenden Reigen mit einer Hommage an ewige Dunkelheit und Verzweiflung. Nach den brutalen Songs von MALTHUSIAN gehen SUFFERING HOUR allerdings weitaus weniger brutal und harsch zu Werke und wirken im direkten Vergleich strukturierter, variabler und verstehen sich eher auf das Spiel mit Licht und Schatten. wenn man so will, ergänzen SUFFERING HOUR das Thema „Dunkelheit“ um weitere Nuancen, so dass man hier durchaus von einer gelungenen Kombination an Bands sprechen kann. Mehr noch: Da MALTHUSIAN unheimlich viel Energie kosten und mitunter als anstrengend wahrzunehmen sind, ergänzen SUFFERING HOUR den Black Metal hier insgesamt um weitere Noten, die das Gesamtbild abrunden. Zwar will sich mir auch nach wie vor die Sinnhaftigkeit von Splits nicht recht erschließen, aber hier kann man als Jünger anspruchsvoller und intensiver Finsternis bedenkenlos zugreifen.
(Invictus Productions)