Dass die Griechen sehr traditionsbewusst unterwegs sind und sie exakt das sind, was sie zu sein vorgeben, lässt sich schon am Album-Titel ablesen. Ja, es handelt sich um (Heavy) Metal. Und tatsächlich erscheint der siebte Longplayer dieser Gruppe, die seit den 1990er Jahren besteht. Sinn oder Unsinn des Zusatzes „VII“ soll nicht weiter thematisiert werden. MARAUDER präsentieren sich anständig und bieten die gesamte Klaviatur im Sinne guter Twin-Gitarren, treibender Riffs, sich abwechselnder Mid- und Up-Tempo-Passagen sowie balladesker Anklänge und hymnischer Zuspitzung inklusive stark betonter Refrains. Mitunter wünschte man sich mehr Aggressivität, aber in diese Richtung zieht es MARAUDER nur selten. Das Storyteller-Songwriting funktioniert schließlich auch so. Mit Tassos gibt bereits der sechste Frontmann seinen Veröffentlichungseinstand. Bei sieben Platten ist das ein beachtlicher Verschleiß, doch auch das übrige Personal wechselt hier häufig. Das ist einerseits der Grund dafür, dass die Entwicklung und Positionierung der Griechen nicht kontinuierlich verläuft. Andererseits führt dieser Umstand dazu, dass „Metal Constructions VII“ wiederum ein Stück weit anders als die vorherigen Scheiben der Gruppe klingt. Da hilft die gegebene Oldschool-Ausrichtung dann doch irgendwie, weil zumindest die Leitplanken des Heavy Metal gesetzt sind und unverändert fortbestehen. Die Südeuropäer legen ein weiteres solides Album vor.
(Pitch Black)