Das selbstbetitelte Debüt von 2019 wirkte in Teilen noch richtungslos und ließ überdies Pointierung vermissen. „Portal Tombs“ ist da schon ein anderes Kaliber. Die Schweden vermitteln dieses Mal von Beginn an den Eindruck, dass sie wissen, worauf sie aus sind und sie sich auch im Klaren darüber sind, auf welche Art und Weise sie ihre Ziele erreichen. Das Zweitwerk von MASS WORSHIP klingt kompakt, massiv und rücksichtslos. An der stilistischen Ausgangslage und der Einstellung der vier Musiker hat sich dabei prinzipiell nichts verändert. Elemente aus den Bereichen Sludge, Death Metal, Deathcore, Djent und Post-Metal kommen entlang lärmender, noisiger Songs zum Einsatz, wobei die genauen Stil-Kombinationen von nachrangiger Bedeutung sind. Wichtiger ist das destruktive, jähe Klangerlebnis, dass MASS WORSHIP ihren Hörern bescheren. Die Stoßrichtung ist konsequent negativ. Um das zu erreichen, fahren die Schweden eine repetitive Zermürbungstaktik, wobei der Druck beständig gesteigert und niemals relativiert wird. „Portal Tombs“ wirkt als fieser, in jeder Hinsicht schwergewichtiger Frontalangriff, dem man nichts entgegenzusetzen hat. Die Vehemenz, mit der die Skandinavier agieren, ist ungemein konsequent. Die Gruppe aus Stockholm zieht ihr Ding durch und nach knapp 40 Minuten sitzt man nach dem Ende ihres Zweitwerks konsterniert auf dem Boden der Tatsachen. Die verwandten Melodien sorgen auf dem Weg dahin dafür, dass „Portal Tombs“ hörbar bleibt und ungestört wüten kann.
(Century Media)