MAVIS

Die Debütanten aus Stuttgart trumpfen groß auf. MAVIS kultivieren auf „Grief Is No Ally“ einen MetalCore in moderner Auslegung, der Härte und Eingängigkeit optimal miteinander verbindet und zudem einen eigenen Twist besitzt. Den steinigen Weg hin zum ersten Album hört man den Songs keinesfalls an. Dabei ist das Quintett in seiner Findungs- und Aufbauphase arg gebeutelt worden.

„Als die Lockdown-Phase losging, waren wir gerade mit dem Auto unterwegs zur vierten Show unserer ersten kleinen Tour durch ganz Deutschland“, erzählt Frontmann Phil. „30 Minuten vom Venue entfernt kam der Anruf, dass wir wieder umdrehen können. Das war für uns als gerade mal drei Monate alte Band echt frustrierend. Noch wusste ja niemand, wie lang das geht. Also haben wir erst einmal weiter an Songs gearbeitet und es mit Online-Konzerten versucht. Mitten in der Planung zum Debüt-Album ging es 2020 dann leider los, dass sich diverse Member nacheinander von der Band oder sogar ganz von der Musik zurückgezogen haben und wir nach neuen Musiker*innen mit demselben Tatendrang suchen mussten. Ganz abgesehen davon, dass bei uns das Thema Freundschaft untereinander sehr großgeschrieben wurde und sich das nicht einfach ersetzen lässt. 2022 haben wir bei einem Feuer dann auch noch unser Equipment und Studio verloren und standen nur noch zu zweit da. Das war ein richtiger Tiefpunkt. Irgendwie haben wir es da dann aber umso schneller wieder raus geschafft, wurden durch Zufall wieder vollständig und konnten auf einmal richtig loslegen.“

MAVIS wissen zum Glück, worauf sie aus sind: „Wir haben uns immer als Truppe von Musik-Nerds betrachtet, die alle auch beruflich in dem Bereich verankert sind“, so Phil. „Wir kannten uns alle aus diversen Bands und wussten, was wir können und wollten gemeinsam versuchen, alles rauszuholen: die Songs mit Liebe zum Detail auskomponieren, die richtige Produktion, einen Release- und Tour-Plan. Daraus ist dann unser Mix aus manchmal sehr technischem MetalCore und Pop entstanden.“ Die Tracks des Debüts besitzen dabei viele weitere Facetten: „Beim Songwriting bin ich von ganz verschiedenen Seiten beeinflusst“, bestätigt der Frontmann. „Zumal ich die Gitarre als Instrument dafür noch mal neu lernen musste und nach wie vor nicht behaupten würde, ich sei Gitarrist. Doch ich liebe die Alben von Periphery und deren Mix aus Härte, Technik, Groove und Melodie. Jeder, der mich kennt, weiß, ich atme Musik und stehe auf wahnsinnig viel von Underground- bis Major-Artist. Das richtig aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Bei uns wird oft die Assoziation zu Architects gezogen. Es wäre eine Lüge, zu behaupten, dass sie uns nicht geprägt hätten. Wir haben das schon immer als großes Kompliment gesehen. Unser Twist ist dabei unsere „Anything Goes“-Attitüde mit einem wiedererkennbaren Sound zu paaren. Wir haben hart daran gearbeitet, dass unsere Musik trotz ausgefeilter Produktion so echt und authentisch klingt wie irgend möglich.“

Insbesondere Belastbarkeit ist den Stuttgartern sehr wichtig: „Tatsächlich versuchen wir, so authentisch wie möglich ganz wir selbst zu sein“, bekräftigt Phil. „Es geht bei MAVIS gleichzeitig um unsere eigene Selbstverwirklichung wie auch darum, mit Musik und Texten Geschichten zu erzählen, die man fühlen kann. Die Songs auf „Grief Is No Ally“ sind durch die lange Zeit seit der ersten Planung des Albums in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen entstanden. Es ist lose als Konzept-Album zu verstehen, bei dem es uns wichtig war, für jeden der Songs eine eigene Ästhetik zu finden und zu versuchen, unsere Gefühle dabei neu zu kanalisieren.“

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