Weil die Band ihre Aktivitäten eine Zeit lang unterbrochen hatte, ist von einem Comeback-Werk zu sprechen. „No Feeling Is Final“ markiert den Nachfolger des 2014 veröffentlichten „Fair Youth“. Dem Vernehmen nach liegen den Stücken Gedanken oder Ängste über die Zukunft des Planeten zugrunde. Die Briten wollen den selbstzerstörerischen Kräften der Menschheit begegnen und sich aktiv für die Bewahrung einer lebenswerten Umwelt für künftige Generationen einsetzen. Okay. Jede andere Erklärung hätte man auch geglaubt, zumal die Songs-Titel dieses Konzept kaum preisgeben. MAYBESHEWILL agieren gesanglos, aber mit einer breiten Instrumentierung, die neben dem Rock-Band-Setting auch Streicher, Klavier und Blasinstrumente umfasst. Der Gesamteindruck ist mindestens opulent, häufig dicht und in jedem Fall gefühlszentriert. Dass die Musiker aus Leicester aufgewühlt sind und eigenes zu verarbeiten haben, spürt und hört man. Auf „No Feeling Is Final“ äußert sich das in aufputschenden, kontinuierlich verstärkten Tracks, was die Intensität und Wirkung anbelangt. Zwischen Post- und Mathrock bieten die Briten bestes instrumentales Kopfkino, dass seine Hörer investiert hält und interessante Assoziationen hervorruft. Wann immer so etwas passiert, hat die Band alles richtig gemacht. Die Produktion verantwortet MAYBESHEWILL-Bassist Jamie Ward. Das Album erscheint auf dem bandeigenen Label. Die Briten übernehmen auch in dieser Hinsicht Verantwortung und tun etwas.
(The Robot Needs Home Collective/Cargo)