MISERY SIGNALS – Ultraviolet

Kaum zu glauben, aber wahr. MISERY SIGNALS sind wieder in ihrer Originalbesetzung unterwegs und legen mit „Ultraviolet“ sogar ein neues Album vor. Der Vorgänger „Absent Light“ datiert aus dem Jahr 2013 und schon davor hatten Fans eine lange kreative Durststrecke durchzustehen. Die fehlende Konstanz dürfte der wesentliche Grund dafür sein, dass die Gruppe ihr Potenzial nie so richtig ausreizen konnte. Insbesondere die beiden Frühwerke „Of Malice And The Magnum Heart“ und „Mirrors“ haben der Band Mitte der 2000er Jahre viel Beachtung und eine eigentlich ideale Ausgangsposition beschert. Dann haben personale Probleme und unstete Aktivitäten die weitere Entwicklung aufgehalten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass MISERY SIGNALS mit der Zeit kreativ etwas neben dem Core-Zeitgeist unterwegs waren. Zunächst lag der Fokus auf New School-Sounds mit schlicht tollen Melodien, dann haben sich die Musiker progressiver und komplexer positioniert. Damit ging ein Stück weit der Verlust der Eigenständigkeit einher. Zumindest war die Differenzierung gegenüber dem Gros des Wettbewerbs nicht mehr ganz so deutlich. Die Comeback-Platte „Ultraviolet“ verbindet nun irgendwie alle Band-Phasen miteinander und steht im Ergebnis für modernen MetalCore. Was auffällt: die frühen Referenzwerke haben Hörer emotional stärker gebunden und waren von ihrer Ausrichtung her klarer konzipiert. MISERY SINGALS belassen es bei einem auf Hart-Zart- bzw. Laut-Leise-Kontrasten basierenden MetalCore, der nur partiell catcht. Auch in der Originalbesetzung knüpft das Quintett nur ansatzweise an seine frühere Relevanz an. Schade.

(Basick)