MISS MAY I – Curse Of Existence

Der siebte Longplayer der Band aus Troy, Ohio ist am extremen Ende der gewählten MetalCore-Aufstellung angesiedelt. Bereits der Titel „Curse Of Existence“ transportiert eine Dringlichkeit und düstere Vorahnung, die sich in den zehn Tracks des Albums alsbald bestätigt finden. MISS MAY I arbeiten sich am „Fluch des Daseins“ auf verschiedenen Ebenen ab, wobei sie vor allem die Schattenseiten der Existenz beleuchten. Natürlich. Das Quintett setzt grundsätzlich weiterhin auf einen Wechsel harter Strophen und zugänglicher, clean besungener Refrains. Die Gesamtanmutung von „Curse Of Existence“ fällt jedoch heftiger und dunkler als die der letzten Platten aus. Wer will es MISS MAY I verdenken? Die seit 2007 aktive US-Gruppe verarbeitet mit dem Album auch die Corona-Zeit mit den einhergehenden Kollateralschäden für tourende Musiker. Die zurückliegenden Monate waren hart. Die Lieder spiegeln das. Die Mixtur aus melodischem Death Metal und spröden Thrash-Riffs wird um eine Hardcore-Attitüde, Breakdowns und – selten – Beatdown-Anmutung versetzt. Die Formation aus Ohio hält Tempo und Spannung durchweg hoch, was den direkten Charakter des siebten Longplayers unterstreicht. Für Variation ist dennoch reichlich gesorgt. MISS MAY I sind erfahrene Songwriting, denen der Abwechslungswert wichtig ist. Als Produzent war Will Putney (A Day To Remember, The Amity Affliction, Every Time I Die) beteiligt, der „Curse Of Existence“ einen zeitgemäßen, drückenden Sound verpasst hat.

(SharpTone)