Es brodelt und glüht, um beim Album-Titel zu bleiben. MOANAA treten zumeist implizit und umsichtig, jedoch stets nachdrücklich in Erscheinung. Die Polen ziehen das Tempo und die offensichtliche Radikalität ihrer Songs nur selten vordergründig an. Dennoch ist „Embers“ eine aggressive, bissige Platte. Selbst die sphärischen Momente werden stets düster aufgesetzt. Die betriebene Kombination der Post-Konstrukte mit Sludge- und Doom-Elementen erdet amtlich. Trotz der vorhandenen Melodien und verhalten warmen Sounds ziehen die Stücke am Ende doch vor allem Kraft und Zuversicht. Das passt zum Gehalt der Platte, die den Kampf mit inneren Dämonen und emotionale Zerrissenheit thematisiert. Deshalb kann das Material gar nicht positiv anmuten. MOANAA sind schon etliche Jahre aktiv. Ihre Veröffentlichungshistorie umfasst mehrere Alben und MCDs. Dass man es mit einem erfahrenen, eingespielten und mit Anspruch agierenden Quintett zu tun hat, merkt man auch daran, dass die Songs der Polen durchweg mehr als fünf Minuten Spielzeit aufweisen. Teilweise erreichen sie sogar die doppelte Länge, wobei die Spannungsbögen immer für Überraschungen gut sind und Hörern einiges abverlangt wird. Als Post-Metal-Platte am düster-extremen Ende des Spektrums ist „Embers“ ein lohnender Zeitvertreib.
(Deformeathing)