MONO – Pilgrimage Of The Soul

Ein Titel wie „Pilgerfahrt der Seele“ muss einfach aufhorchen lassen. Wenn MONO ihr neues Album unter diese Klammer stellen, kann dabei nur Großes herauskommen. Und so ist es auch. Die Japaner sind für ihre sinnsuchenden, faszinierenden, sich beständig verändernden und umsichtig aufgebauten Monumentalwerke bekannt. Das Spiel zwischen diversen Kontrastpaaren kennzeichnet das Vorgehen der Gruppe aus Tokio. Mal fragil, dann wieder opulent ausstaffiert bis bombastisch. Mal laut, mal leise. Mal intensiv und expressiv, im nächsten Moment zurückgenommen und introvertiert. An anderer Stelle bratzig und ruppig. MONO haben sich über ihre schon lang andauernde Karriere einen breiten Erfahrungsschatz angeeignet, gleichzeitig aber auch nie aufgehört, ihr Spektrum zu erweitern und sich vorwärts zu entwickeln. „Pilgrimage Of The Soul“ ist – wie jedes Album zuvor – die Quintessenz des bisherigen Weges. Man hört all das, was man an der Gruppe aus Fernost kennt und schätzt. Gleichzeitig wird all das in einen wiederum veränderten Bedeutungszusammenhang gerückt und um weitere Akzente ausgebaut. Die Instrumentierung der ohne Gesang aufspielenden Post-Rock-Helden wird abermals um ein Orchester verlängert, was den Stücken zu noch mehr Tiefenwirkung und Intensitätsvolumen verhilft. Im Gegensatz dazu begnügen sich MONO mitunter aber auch mit musikalischer Bescheidenheit und Intimität. Entlang des aufeinander aufbauenden, die Spannung beständig steigernden Songwriting entwickelt sich „Pilgrimage Of The Soul“ als phänomenales Instrumental-Werk.

(Pelagic)