MONOLITH – Horizon

Weiß man um das zugrundeliegende Konzept der Platte, versteht man die Gestaltung umso besser. Die norddeutsche Formation arbeitet sich auf ihrem Drittwerk an der letzten Forschungsreise von John Franklin ab. Dieser war Mitte des 19. Jahrhunderts zum Nordpol aufgebrochen und fand mit seiner Expedition den Tod. Das ist zumindest am Ende ein herber, in jeder Hinsicht existenzieller Stoff. Zu Beginn des Abenteuers dominieren indes Zuversicht und Entdeckerfreude. Für MONOLITH, die sich seit 2010 in den Untiefen zwischen Psychedelic- und Stoner-Rock sowie Doom austoben, ist das Thema wie geschaffen. Der Blick zurück passt zudem auch bestens zur Retro-Ästhetik, die dem Auftreten des Bremer Dreiergespanns aus jeder Pore dringt. Die sieben Tracks des Albums sind im Studio Nord in gerade einmal drei Tagen eingespielt worden. Natürlich. „Horizon“ klingt so wie die Live-Shows der Gruppe: situativ, intensiv und vieldeutig. Die breite Rock-Basis lässt einen interpretationsoffenen Sound entstehen, in den man als Hörer alles und nichts hineindeuten kann – ganz unabhängig vom tatsächlichen Gehalt. Wie die Musiker gibt man sich ganz dem Moment hin und schwelgt mit MONOLITH, die einen in ihren entrückten, rückwärts gerichteten Klangkosmos entführen.

(Fuego)