Mortuus Infradaemoni – Inmortuos Sum

Während Teile der heutigen BM-Szene sich bewusst neuen Einflüssen öffnen und so das Genre in neue Sphären leiten, besinnen sich wiederum andere auf „alte Tugenden“ und bewahren so den Spirit des BM, wie er einmal war. Man könnte sie verächtlich „ewig Gestrige“ nennen, aber das eine kann, oder sollte nicht ohne das andere existieren. Zumal dann nicht, wenn das Ergebnis so klingt wie „Inmortuos Sum“. Das Duo MORTUUS INFRADAEMONI (es gibt sicher Bandnamen, die leichter zu tippen sind) waren in der Vergangenheit schon umtriebig und zockten u.a. bei Lunar Aurora, die vielleicht dem einen oder anderen ein Begriff sind. Anstatt sich nun der Avantgarde zu widmen, gehen die beiden Jungs einen Schritt zurück und huldigen auf diesem Output ganz unverholen der ersten Welle von Bands, die in den frühen bis mittleren Neunzigern den BM groß und berühmt-berüchtigt gemacht haben. Ich denke da natürlich an Combos wie Darkthrone, Burzum und sicher auch Gorgoroth. Man hätte es natürlich hier dabei belassen können einfach eine unterirdische Low-Budget-Produktion zu fahren, die Höhen aus den Gitarren zu drehen und dreißig Minuten Nähmaschinen mit Blastbeat zu kombinieren. Man war jedoch weise genug, den Sound der frühen Neunziger mit ausgefeiltem Songwriting neu zu kombinieren. Das ist immer noch harsch, heftig und in weiten Teilen auch rasend schnell dargeboten. Aber, es ist eben nicht stumpf. Eben keine Schülerband, die einfach ein bisschen Corpsepaint auflegt und in Muttis Keller dem Satan huligt. Obgleich die Songs den Spirit und den Sound jener Zeit transportieren, kann „Inmortuos Sum“ doch wesentlich mehr. Hier stimmen Atmosphäre, technisches Vermögen und Songwriting. Wer obige Bands auch nach knapp dreißig Jahren zu seinen Favoriten zählt, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Keine Trends, keine Mode…nur die klangliche Essenz des Black Metal.

(Iron Bonehead Productions)