MUMRUNNER – Valeriana

Der Einstand der vier Finnen verströmt von Beginn an eine warme, wohlige Atmosphäre. Dass „Valeriana“ stimmungsseitig immer wieder auch melancholisch und gedrückt anmutet, ändert daran nichts. Letztlich ist diese kurz umrissene Anlage des Albums nur folgerichtig. Das gut 32-minütige Album ist in den Untiefen bzw. Weiten zwischen Shoegaze und Dream-Pop anzusiedeln. Entsprechend entrückt, ästhetisch und allgemeinverträglich geht es zu. MUMRUNNER gelingt es dabei, niemals beliebig, sondern stets mit ausreichend Kontur und deshalb belastbar aufzuspielen. Das zeichnet die hörenswerten Vertreter dieser Ausrichtung aus. Die debütierende Gruppe aus Tampere agiert effektvoll, hallig und versteht sich darauf, schöne Melodien auszuarbeiten, die „Valeriana“ in Erinnerung bleiben lassen. Dass es immer wieder länger während instrumental zugeht, liegt in der Natur der Sache. Ein Stück kommt sogar ganz ohne Gesang aus. Insgesamt geht es MUMRUNNER primär darin, Emotionen und Ahnungen zu vermitteln mit einem Sound, der seine Wirkung über Subtilitäten und Andeutungen zu erreichen sucht. Für eine Platte zwischen Shoegaze und Dream-Pop ist „Valeriana“ partiell sogar unerwartet verspielt, was die Rhythmik und den stilistischen Input anbelangt. Auch deshalb verbuchen die Finnen einen gelungenen Einstand.

(Through Love/Indigo)