Mystic Circle – Mystic Circle

Irgendwann im Laufe des Jahres 2021 las ich irgendwo,dass sich MYSTIC CIRCLE reformiert und mit neuen Aufnahmen für das Jahr 2022 gedroht haben. Nun gut, ich erinnere mich dunkel an die Kontroversen, die die Band seinerzeit vor der Auflösung ausgelöst haben. Neben illustren Interviews, völlig überzogenem satanischen Image, bis hin zu Morddrohungen in Richtung von Frontmann Marc Zimmer aus der ultraorthodoxen BM-Community. An Unterhaltungspotential ließen MYSTIC CIRCLE also auch schon damals rein gar nichts vermissen. Ich muss darüber hinaus aber gestehen, nicht einen Song bewusst gehört zu haben. Vielleicht mal hier oder dort auf einer Compilation. Aber, angesichts der Tatsache, dass auch rein gar nichts im Langzeitgedächtnis hängen geblieben ist…schätzte ich die Wichtigkeit der Band für meinen persönlichen Bereich als offenbar nicht gegeben ein. Auch aufgrund der oben beschriebenen Kontroversen und des gegebenen Unterhaltungswerts vielleicht nicht ganz uninteressant zu erfahren, wie sich MYSTIC CIRCLE, mittlerweile als Duo unterwegs (natürlich mit neuen Pseudonymen) denn nun im Jahre 2022 anhören… Die gute, vielleicht auch schlechte Nachricht: Vermutlich genau wie früher. Kommt halt darauf an, ob man Fan ist, oder eben nicht. Noch immer fröhnt man auf gewisse Weise dem Black Metal. Der kommt weder sonderlich extrem (Blastbeats hat man hier oder dort halt schon einmal gehört), noch sonderlich originell daher. Mal mehr Gebretter ohne Keyboard, mal weniger Gebretter mit mehr Keyboard. Versucht wird offenbar der schwierige Spagat zwischen Dimmu Borgir, Cradle of Filth und den großen (und nie erreichten Vorbildern) namens Marduk, Dark Funeral und Co.. Das ist unterm Strich natürlich per se nicht schlecht. Trotzdem fühlt sich „Mystic Circle“ ein bisschen wie aus der Zeit gefallen an. Während sich der Black Metal in alle möglichen und unmöglichen Richtungen weiterentwickelt hat, lärmen die beiden Jungs hier immer noch auf dem Niveau der frühen 2000er herum. Das mag man goutieren, wenn man für die Entwicklungen der letzten Jahre nicht unbedingt offen war. Ich finde den plakativen Satanismus (nennen wir es der Einfachheit halber einmal so) und das stumpfe Gerödel für ein BM-Album des Jahres 2022 einfach ein bisschen zu simpel und eben auch uninspiriert. Konstatieren wir also: MYSTIC CIRCLE sind zurück. Man wird sie wie ehedem mögen, oder eben nicht.
(Atomic Fire Records)