Tja, ich frage mich doch irgendwie, warum ich NERVOCHAOS bisher noch nicht kannte, zumal „All Colors Of Dakness“ doch immerhin das zehnte Studioalbum der Jungs aus Brasilien ist. Hören wir doch mal….Jau, Death Metal. Die zuständige Promoagentur möchte es mir direkt leicht machen an dieser Stelle. Für Fans von Vader, Krisiun, Sinister und Morbid Angel. Vader sind okay. Nehmen seit dreißig Jahren die gleiche Scheibe auf, aber kann man hören. Krisiun..nun zu schnell und setzten nur auf Brutalität. Sinister…mochte ich nie. Morbid Angel hingegen sind eine meiner absoluten Favoriten. Vergessen wir mal die letzten beiden Alben dabei. Klingen NERVOCHAOS denn so wie diese vier Bands zusammen? Nun, wir haben es unverkennbar mit Death Metal zu tun. Das Tempo ist durchweg hoch, also geht der Vergleich mit Krisiun schon in Ordnung. Gottlob aber nehmen die Jungs hier ab und zu mal den Fuß vom Gas, schalten einen Gang runter und haben verstanden, dass Geschwindigkeit nur eines von vielen Parametern in der Musik ist. So präzise wie Vader sind sie eher nicht, obwohl sich hier und dort Vergleiche ergeben. Zu Sinister kann ich nichts sagen, aber der Vergleich mit Morbid Angel hinkt gewaltig. Unterm Strich ist „All Colors Of Darkness“ mit Sicherheit kein schlechtes Album. Die Jungs beherrschen nach zehn Alben ihr Metier und ihre Instrumente erst recht. Aber, mir erscheint die Musik einfach als komplett nichtssagend. Im Jahre 2022 reichen Brutalität und technisches Vermögen einfach nicht mehr aus, um noch reüssieren zu können. Schaut man sich legendäre Bands des Genres an, sind es immer jene, die man auch unter hunderten Bands hat heraushören können. Das ist hier definitiv nicht so. Ein gutes, aber letztlich doch sehr durchschnittliches Album ohne Alleinstellungsmerkmale.
(Emanzipation Productions)