NIGHTED – Absence

Frontmann und Gitarrist Ivo Henzi (ex-Eluveitie, Cellar Darling, Forest Of Fog) und Marc Petralito (Appearance Of Nothing) für die Synthesizer-Sounds haben im Corona-Lockdown aus der Not eine Tugend gemacht. Mit NIGHTED haben die beiden erfahrenen Musiker ein Projekt aus dem Boden gestampft, mit dem sie neue Stil-Kombinationen erforschen. Einerseits ist da modern-melodischer Black Metal. Andererseits treten düstere Synthie-Sounds und eine Klangästhetik zutage, die nicht zufällig an Jean-Michel Jarre und den „Blade Runner“-Soundtrack denken lässt. Das Duo aus Luzern verheimlicht seine Motivationslage und Inspirationsquellen nicht, entwickelt davon ausgehend aber spannende, wirkungsstarke Tracks. Thematisch gibt es weniger Science Fiction als vielmehr Gedanken zu verschiedenen Aspekten der Abwesenheit und Leere. NIGHTED sind gute Storyteller, die sich mit und ohne Vocals gut darauf verstehen, Songs zu entwerfen, denen man im Kopf Handlungsstränge oder Aussagen zuschreibt und die aufgrund ihrer Dynamik und Vielseitigkeit Eindruck schinden. Die Kombination von Elementen des extremen Black Metal und futuristisch anmutender Synthie-Klänge lässt Soundscapes entstehen, die nicht alltäglich sind. Die stets intensive und melodische Darbietung, die NIGHTED wählen, trägt das Ihre dazu bei, dass man dem Fortgang von „Absence“ folgt und mit wachen Ohren und Interesse investiert bleibt. In Session-Schlagzeuger Dylan Watson (Kassogtha) haben Ivo Henzi und Marc Petralito einen guten Kollaborationspartner gefunden, der mit seinem Spiel sowohl die Breite als auch die Tiefe des Debüts bereichert. Hoffentlich verstetigt sich eine Band und NIGHTED bleiben nicht nur ein einmaliges Projekt.

(Klang Machine)