NIGHTRAGE – Remains Of A Dead World

„Remains Of A Dead World“ thematisiert die Ausbeutung der Erde und ihrer Ressourcen durch die Menschheit, die unweigerlich in den Untergang und die Apokalypse führen wird. Trotz Warnungen aus den unterschiedlichsten Richtungen ist die Trägheit gegenüber Veränderungen zum Besseren unerträglich. Wenigstens werden die kritischen Stimmen immer zahlreicher. Für eine melodische Death Metal-Band bietet der konzeptionelle Ansatz eine veritable Ausgangsbasis. NIGHTRAGE legen bereits den zehnten Longplayer seit ihrer Gründung im Jahr 2000 vor. Kreativkopf und Gitarrist Marios Iliopoulos & Co. zeigen sich unermüdlich. Dass in Person von Konstantinos Togas (auch Herta) ein neuer Frontmann mit von der Partie ist, fällt anfangs nicht unbedingt auf. So war es bei dieser Gruppe schon immer. Personelle Wechsel begleiten die Entwicklung von NIGHTRAGE, halten sie jedoch nicht auf. Noch immer ist schnell adäquater Ersatz gefunden worden. Sound-seitig haben sich die Veränderungen niemals negativ ausgewirkt. Konstantinos Togas benennt seine Einflüsse mit Lamb Of God, Meshuggah, Gojira und Dimmu Borgir. Stil-Breite legt auch das Quintett an den Tag, das seinen Melo-Death aufgeschlossen interpretiert und zwanglos Elemente anderer Genres integriert, ohne seinen Fokus zu verwässern. Was auffällt: so viel Clean-Gesang wie auf „Remains Of A Dead World“ hat man von NIGHTRAGE bislang noch nicht gehört, doch die Erweiterung klingt schlüssig und bereichert das Ergebnis. Exzellentes Riffing, herausragende Melodie-Bögen und ein in jeder Hinsicht zwingendes Storytelling verstehen sich bei dieser Gruppe ohnehin von selbst. Brutalität, Technik und Erinnerungswert werden bestmöglich miteinander vereint, so dass man beim Hören der Tracks des Albums Staunen kann und sie anschließend dennoch im Ohr hat. Produziert hat das frühere Band-Mitglied Fotis Benardo (Rotting Christ, Septicflesh, Sakis Tolis, Nightfall, On Thorns I lay, Suicidal Angels). NIGHTRAGE zählen weiterhin zu den relevanten Acts der Melo-Death-Sparte, an denen man nicht vorbeikommt.

(Despotz)