Nihility – Beyond Human Concepts

NIHILITY aus Porto in Portugal haben ein nicht von der Hand zu weisendes Kernproblem: Death Metal mit Anteilen aus dem Black Metal ist nicht unbedingt die Kombination von Genres, die für herausragende Innovationen bekannt ist. Mehr noch: Man möchte unken, dass zwischen Death, Morbid Angel und meinetwegen Dark Funeral bereits alles gesagt ist. Die Versatzstücke sind dabei ebenso wohlbekannt: Technisch hohes Niveau trifft auf fiese Growls und hier und dort einen Blastbeat, kombiniert mit der aus dem BM bekannten Kälte. Dies ist dann auch der erste Eindruck, den „Beyond Human Concepts“ hinterlässt. Doch eine alte Weisheit besagt: Der Teufel steckt im Detail. So nun auch hier. Rotiert der Silberling zum zweiten oder dritten Mal, offenbaren sich Details, die beim ersten Durchgang verborgen blieben. Ist der erste Eindruck noch „habe ich schon alles tausend Mal gehört“, so gewinnt das zweite Album der Portugiesen nach jeder Umrundung doch an Tiefe und Qualität. Dabei umschifft man gekonnt ein paar gefährliche Klippen. Statt auf rein technische Kapriolen zu setzen, geht es hier um schlüssiges und rundes Songwriting. Das macht das Album schließlich einem „slow burner“, wie man wohl Neudeutsch formulieren könnte. Was am Ende bleibt ist sicher kein epochales Album. Genres werden hier nicht neu definiert. Das muss aber auch gar nicht sein, denn wenn man aufmerksam (und mehrfach) zuhört, wird man durch ein wirklich gutes Album mit viel Substanz entlohnt.
(Vicious Instinct Records)