NOAHFINNCE

Der Brite hat seine Karriere mit Cover-Songs auf YouTube gestartet. NOAHFINNCE ist aber längst auch in der realen Welt angekommen. Growing Up On The Internet rekapituliert auf Album-Länge das Erwachsenwerden des Transgenders Noah Adams, der mit seinen Pop-Punk-Emo-Tracks psychische Probleme verarbeitet und für Trans- sowie LGBT+-Rechte eintritt.

Meine Teenager-Zeit habe ich damit verbracht, mir zu wünschen, ich wäre ein Mitglied meiner jeweiligen Lieblingsband“, erzählt der Multi-Instrumentalist und Sänger. „Mal bewunderte ich Pete Wentz von FALL OUT BOY, mal Billie Joe Armstrong von GREEN DAY. Mein größter „Ich will so sein wie du“-Moment war, als ich FRANK IERO zum ersten Mal auf der Bühne gesehen habe. Es ist so offensichtlich, dass er seine Musik leidenschaftlich lebt. Allein schon durch die Art und Weise, wie er seinen Körper auf der Bühne bewegt. So wollte ich auch sein. Als ich aufwuchs, hatte ich Schwierigkeiten mit dem Selbstvertrauen. Zu sehen, wie FRANK IERO sich in der Musik verliert, ist für mich der Inbegriff von Selbstvertrauen.“

Eine vergleichbare Vorbildfunktion ist heute NOAHFINNCE zuzusprechen: „Es fühlt sich seltsam an, dass Leute zu mir aufschauen“, entgegnet Noah Adams. „Bis ich meine erste Tournee ausverkaufte, habe ich mich noch geweigert, meine Hörer als „meine Fans“ zu bezeichnen. In den Gesprächen bei den Konzerten habe ich dann gemerkt, dass ich wirklich einen Einfluss auf die Leben vieler Leute habe. Es ist cool, dass sie zu mir aufschauen, aber ich fühle zugleich eine große Verantwortung, ein gutes Vorbild zu sein – vor allem für transsexuelle Kinder. Die zunehmende Anti-Trans-Rhetorik zwingt mich dazu, gründlich darüber nachzudenken, was ich sage und wie ich rüberkomme. Denn ich weiß, dass es viele Leute gibt, die mich nur wegen meiner Identität in einem schlechten Licht sehen wollen.“ In der Pop-Punk-Sparte fühlt sich NOAHFINNCE gut aufgehoben:

Aufgrund meiner LGBT-Identität und der Tatsache, dass ich neurodivergent bin, habe ich mich schon immer anders gefühlt“, äußert der Brite. „Punk-Musik zieht Menschen wie mich mit einer „Fick dich, ich will nicht so sein, wie du mich haben willst“-Haltung an. Durch die Entdeckung von Punk und Punk-naher Musik sowie den Besuch von Konzerten, das Kennenlernen von Gleichgesinnten im Internet und die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft habe ich meinen Platz in dieser Welt gefunden. In meinen Texten bin ich ehrlich darüber, was ich von der Welt halte und wie ich mich fühle. Aufgrund meiner Erziehung und der Tatsache, dass ich in jungen Jahren viel durchgemacht habe, musste ich mich schon früh intensiv mit mir selbst beschäftigen. Das ist der Grund dafür, das ich Musik und Texte schreibe, die für mich kathartisch sind. Das Wichtigste für mich ist dabei, ehrlich zu sein. Das bezieht sich darauf, dass ich mir selbst gegenüber ehrlich bin und Schritte unternehme, um so authentisch wie möglich zu leben. Es bezieht sich aber auch darauf, der Welt gegenüber ehrlich zu sein und für das Richtige einzutreten. Wir alle haben die Verpflichtung, dafür zu kämpfen, dass die Welt, in der wir leben, ein besserer Ort wird.“

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