Die Spanier haben vor zwanzig Jahren ihr erstes Demo „Unholy Blood“ vorgelegt und zeigen seither sowohl mit überzeugenden Veröffentlichungen als auch kontinuierlich live Präsenz. NOCTEM touren sogar beständig weltweit und finden dabei allerorten Anklang. Einige ihrer Alben sind über das US-Label Prosthetic (u.a. Schammasch, Tempel, Psycroptic, Wvrm) erschienen. „Credo Certe Ne Cras“ heißt nun das erste zählbare Produkt der Zusammenarbeit mit MNRK Heavy. Der Album-Titel bedeutet so viel wie „I Believe With Certainty That There is No Tomorrow“ und ist Ausdruck der destruktiven Grundhaltung, die das Quintett an den Tag legt und mit seinen Liedern vertont. Die düster-extremen Tracks von NOCTEM entstehen zwischen viel Black und weniger Death Metal-Einflüssen. Das Zusammenspiel von Ästhetik, Texten und Sounds ist mit dem Schaffen von Watain, Gorgoroth, Dawn und Emperor vergleichbar. Der Nachfolger des 2019er „The Black Consecration“ ist jenseits seines rasenden Tempos melodisch-dicht und stimmungsvoll-atmosphärisch aufgesetzt. Die Attitüde ist kalt, morbid und hasserfüllt. Die Gruppe aus Valencia serviert zehn Stücke, die Hörer:innen tatsächlich davon überzeugen, dass es keine Zukunft gibt. Während der Entwicklung von „Credo Certe Ne Cras“ setzt ein Verstärkungseffekt ein. NOCTEM gelingt es, ihr Publikum immer tiefer in einen unheilvollen Strudel aus Leid, Ohnmacht und Resignation hineinzuziehen. Mit immer neuen Tempo-Läufen nagen die Spanier an der übriggebliebenen Hoffnung, bis diese vollends erstickt ist.
(MNRK Heavy)