Nichts gegen Eklektizismus, nichts gegen Gothic, schon gar nichts gegen female fronted metal. Aber, man möge mir diverse Vorurteile verzeihen (die eben auch gehegt und gepflegt werden müssen)…angesichts des Covers von „Daughters Of The Night“, des Bandfotos…mir schwante gar übles. Doch, so klischeetriefend sind NOCTURNA dann letzten Endes doch nicht. Gut, man mag einwenden, dass die Band im Hintergrund ihre Masken aus den Hinterlassenschaften von Slipknot geklaut hat. Man mag einwenden, dass das Cover mal so richtig mies ist. Aber, während eine künstliche Kapelle wie Baby Metal abgefeiert wird, sollte man den beiden jungen Damen hier mal eine Chance geben. Vokal schlägt sich das Duo aus zwei durchaus recht unterschiedlich klingenden weiblichen Stimmen nämlich mehr als achtbar. Überhaupt scheint mir der Vergleich zu Baby Metal nicht so weit her geholt. Natürlich haben wir es hier nicht mit Japanern zu tun. Aber, „Daughters Of The Night“ zeigt symphonischen Metal in seiner ursprünglichsten Form. Man sollte nur nicht den Fehler machen hier nach originellen Songideen zu suchen. Stattdessen gibt es eine Art Popcornmetal zu hören. Das meine ich nicht einmal böse. Nein, weder Sängerinnen noch Musiker geben sich hier irgendeine Blässe. Sicher, man hat das alles schon hunderte Mal gehört. Vielleicht sogar besser, origineller, ausgefeilter. Aber, hier waren definitiv Profis am Werk und das merkt man den Songs auch deutlich an. Hier ist kein Platz für dilettantisches Gothicgeträller. Bleibt die Frage: Wer mag das kaufen? Tja. Fans von Amaranthe, Kamelot, Nightwish und Co.
(Scarlet Records)