Wer das 2022er Debüt „Star Is Way Way Is Eye“ gehört hat, weiß darum, dass NORNA auf musikalische Destruktivität setzen und „h-e-a-v-y as fuck unterwegs“ sind. Für den zweiten Longplayer des Dreiergespanns gilt nichts anderes. Die seit 2020 aktive Formation erschafft einen jederzeit bedrohlich anmutenden und auf vielfältigen Verstärkungen basierenden Anti-Sound. Gitarrist und Frontmann Tomas Liljedahl (BREACH, THE OLD WIND) sowie die beiden ØLTEN-Mitglieder Christophe Macquat (Gitarre/Bass/Synthesizer) und Marc Theurillat (Schlagzeug/Samples) scheint es darum zu gehen, ihren Ansatz maximal auszureizen und sich noch näher an die eigene Belastungsgrenze heranzutasten – sowie die der Hörerschaft. Das bewusste Spiel mit Andeutungen, Noise und Samples ist Teil dieses Vorgehens. Primär vertrauen NORNA auf den Verstärkungseffekt beständiger Wiederholungen und Verschärfungen zwischen Sludge, Doom und Post-Metal. Die sechs Stücke der selbstbetitelten Platte sind mitunter schwer auszuhalten. Exakt darauf stellt das Trio mit Mitgliedern aus Schweden und der Schweiz ab. Die Gruppe will Hörern vor den Kopf stoßen und zu heftigen Reaktionen verleiten. Gehört werden wollen die Musiker aber auch, weshalb ein Mindestmaß an Sound-Fluss und Hörbarkeit stets gewahrt bleiben. Das ist für NORNA jedoch nur Mittel zum Zweck, um fiese, negativ aufgeladene Wall-of-Sounds über ihren Hörern zusammenbrechen zu lassen und deren Stimmung rücksichtslos zu erden. Das Trio setzt einen düster-schleppenden musikalischen Albtraum. Produziert hat wiederum Magnus Lindberg von CULT OF LUNA.
(Pelagic)