NYT LIV – Den Døde Sol

Der Nachfolger des 2019er Debüts entwickelt sich ganz im Stil von „Ensomhedens Kolde Kald“ und setzt damit nahtlos den Sound fort, den man mit NYT LIV verbindet: düster-intensiven, ruppigen Hardcore. Das Quartett aus Kopenhagen betreibt mit beziehungsweise in seinen Songs Frustrationsbewältigung und arbeitet sich an all dem ab, was ihm im Leben begegnet. Das umfasst persönliche Erfahrungen und Niederlagen ebenso wie gesellschaftliche Missstände und unterschwellige Unzufriedenheit. „Den Døde Sol“ meint sinngemäß etwas wie „Die tote Sonne“ und weist damit in eine wenig erbauliche Richtung. In ihren Stücken präsentieren sich die Dänen entsprechend rabiat und drückend. Das Spiel von NYT LIV basiert auf tiefsitzenden, großen Emotionen, die sich mittels des gewählten Hardcore-Gewands rabiat und aufwühlend auf die Hörer übertragen. Das Quartett hat wiederum mit Jacob Bredahl aufgenommen, der schon beim Debüt involviert gewesen ist und die Band bestens kennt. „Den Døde Sol“ klingt ein gutes Stück weit ungehobelt und ruppig, aber genau so muss das auch sein, um den Songs die prägende Intensität und Durchschlagskraft mit auf den Weg zu geben. Der Hardcore-Ansatz der Kopenhagener an sich ist nicht neu. Offensichtliche Alleinstellungsmerkmale lässt das Zweitwerk nicht erkennen. NYT LIV legen dennoch ein Album vor, das für sich betrachtet seinem Zweck gerecht wird und Hörer anspricht.

(Indisciplinarian)