Oblivion Gate – Flowers In The Wreckage Of Dreams

Klappern gehört mehr denn je zum Handwerk jeder Plattenfirma. Mehr denn je, denn wenn man bei der Anzahl der heutigen Veröffentlichungen überhaupt noch wahrgenommen werden möchte, muss man marketingtechnisch schon gut aufgestellt sein. Dachte sich vermutlich auch das hier zuständige Label Inverse Records, die, gänzlich unbescheiden den Namen Type O Negative ins Feld führen, um den neuesten Output von OBLIVION GATE zu bewerben. Nach dem vierten Track wird relativ schnell klar, dass sich dieses Namedropping in erster Linie auf die tiefe Stimmlage des Sängers bezieht. Ansonsten ist mir zumindest nicht ganz klar, wo sonst Parallelen auszumachen wären. OBLIVION GATE hätten auch in der Gotic-Szene inmitten der 90er eine gute Figur abgegeben. Ein bisschen zahnlose Ministry, ein bisschen New Wave nach Art der Sisters Of Mercy, ein bisschen schleppend arrangierte Gitarren, ein bisschen TripHop a la Massive Attack. Grundsätzlich sind die Songs solide arrangiert, stimmungsvoll umgesetzt und laden mitunter zum melancholischen Träumen ein. Aber, nach vier oder fünf Songs macht sich die Erkenntnis breit, dass sämtliche Songs einem bestimmten, recht einförmigen Gerüst unterworfen sind, von dem die Band leider nicht abweichen möchte. So schleicht sich nach der Hälfte der Spielzeit allmählich Langeweile ein und spätestens nach fünf Songs kann man das irgendwie ständig und deplatziert auftauchende „ahhhaaaahhaaaa“ der weiblichen Hintergrundstimme auch nicht mehr hören. Als Rausschmeisser gibt es dann noch die Coverversion von ‚You spin me right round‘ seinerzeit von Dead Or Alive eingespielt. Zwar handelt es sich um eine recht eigene Interpretation dieses Klassikers. Meint: Der Song klingt wie alle anderen auf diesem Album und büßt somit völlig den leicht kitschigen Charme des Originals ein. Auf ein oder zwei Songs kann man sich hier einlassen, dann fällt „Flowers In The Wreckage Of Dreams“ in die musikalische Belanglosigkeit ab.

(Inverse Records)