OCEANS

In den Zeiten der Corona-Pandemie wird das Thema geistiger Gesundheit vielfach diskutiert. Für OCEANS gehört es seit jeher untrennbar zum Selbstverständnis ihrer Band-Aktivitäten dazu. Mit der Digital-EP „We Are Nøt Okay“ unterstützt das Heavy-Quartett die Arbeit des Vereins „The Ocean In Your Mind“.

„Die Thematik zieht sich als roter Faden durch unser bisheriges Schaffenswerk“, bestätigt Gitarrist Patrick. „Die EP ist lediglich ein weiterer Baustein in unserer fortlaufenden Diskographie, die sich der „Mental Health“ widmet. Mit der Band-Gründung 2017 stand für uns alle fest, dass wir Musik mit einer positiven Message machen wollen. Vielleicht hat es etwas mit dem Herauswachsen aus der Adoleszenz zu tun, aber wir alle tragen die Verantwortung, unseren Teil dazu beizutragen, diese Welt ein klein wenig besser zu machen. Wenn wir das mit unserem leidenschaftlichen Hang zur Musik tun können, dann sind wir glücklich damit. Wir mussten uns dem nicht wirklich annähern, denn jeder von uns hatte mit dieser Thematik bereits zu tun – sei es im familiären Umfeld, im Freundeskreis oder beruflich. Ich erlebe die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen in meiner Arbeit als Sozialarbeiter nahezu jeden Tag. Auch im familiären sowie im Freundeskreis ist das Thema leider so präsent, dass es ein Unding wäre, die Augen davor zu verschließen. Ich lade jeden dazu ein, sich in seinem Umfeld umzublicken und gehe jede Wette ein, er wird ebenfalls auf diese Thematik stoßen. Die große Problematik, die damit einhergeht, ist die offenkundige Bagatellisierung, welche Betroffene mit ihrer Erkrankung oftmals allein dastehen lässt. Auch die verquere Sicht und das blinde Vertrauen von Nichtbetroffenen bezüglich der Pharmaindustrie ganz nach dem Motto „A Pill A Day Keeps The Doctor Away“ erschwert den Betroffenen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie einen gesunden Umgang mit der eigenen Erkrankung.“

Auf der Website von OCEANS ist zu lesen, dass weltweit mehr als 264 Millionen Menschen aller Altersgruppen an Depressionen leiden und jährlich 800.000 Menschen Suizid verüben: „Schon allein die Häufigkeit, mit der psychische Krankheiten auftreten, sollte Grund genug sein, das Thema und Hilfe für Betroffene mehr in den Vordergrund zu stellen“, fordert Bassist Thomas. „Ich für meinen Teil habe die Palette von Depressionen, Angstzuständen, Panikattacken und einen Burn-out durch und auch die gängigen Therapieformen dafür. Seien es Medikamente, die heutzutage wirklich schnell verschrieben werden und nicht immer den gewünschten Effekt erzielen, als auch Verhaltenstherapien. Die letzten schweren Phasen sind jetzt ein paar Jahre her und ich fühle mich relativ stabil. Ich habe gelernt, früher zu erkennen, wann sich etwas ankündigt und damit besser umzugehen aber auch das ist ein stetiger Prozess.“ Die Musiker wissen aus eigener Erfahrung, dass die aktuelle Covid-Zeit das Problem verschärft: „Die Corona-Pandemie und das damit einhergehende Kappen des sozialen Miteinanders sowie Gefühle des Eingesperrtseins sind hoch brisant und können unter Umständen bestehende psychische Erkrankungen verschlimmern oder gar entstehen lassen“, so Patrick. „Seit einem Jahr finden keine Selbsthilfegruppen mehr statt. Therapiesitzungen werden zum Teil nur noch per Telefon oder Videoschaltung abgehalten. Jetzt ist die Zeit, in der wir aufeinander aufpassen müssen, mehr denn je.“

Auf „We Are Nøt Okay“ haben sich OCEANS dafür Mithilfe organisiert: „Ich war und bin schon immer ein großer Fan von Feature-Gästen auf Alben bzw. Songs“, verrät der Gitarrist. „In den meisten Fällen ist es ein Sahnehäubchen und setzt einem eh schon starken Song die Krone auf. Wir arbeiten nach dem Prinzip, das Maximum aus uns und unserer Musik herauszuholen. Deshalb setzten wir uns das Ziel, jedem der vier Songs ein starkes Feature zu bescheren. Ob es tatsächlich einen „Abstrahleffekt“ gibt, kann ich noch nicht beurteilen. Sicherlich sind für eine kurze Zeit mehr Augen auf uns gerichtet, aber im Großen und Ganzen verfliegt dies auch schnell wieder, weshalb ich glaube, dass man hier allenfalls auf kurze Sicht von einem „Abstrahleffekt“ reden kann. Was aber bleibt, und um was es letztlich geht, ist ein bärenstarker Song, mit einem Gast-Beitrag, den wir alle feiern, dessen Musik wir mögen, der unseren Song veredelt hat und der auf ewig zu unserem Repertoire gehören wird.“ Die neue Veröffentlichung ordnet Patrick für die Band wie folgt ein:

„Die EP ist keine Weiterentwicklung, sondern beschreibt in vier Songs und quasi auf kleinstem Raum unsere musikalische Bandbreite. Wir haben uns die Freiheit genommen, die Grenzen des musikalisch Möglichen auszureizen, ohne dass der eigentliche Sound von OCEANS verloren geht. Das ist der große Vorteil gegenüber einem Album, welches in dieser Form vielleicht „unrund“ wirken würde. Auch unsere Feature-Gäste beteiligten sich auf sehr unterschiedliche kreative Art und Weise an den Songs. Wir genießen die musikalische Freiheit in vollen Zügen.“ Bassist Thomas wirft abschließend den Blick voraus und lädt Interessierte ein: „Wir haben inzwischen eine Menge Material angesammelt und arbeiten fleißig am nächsten Album. Aktuell versuchen wir, uns auf eine Song-Auswahl zu einigen. Ein Studio-Termin steht schon. Timo streamt derzeit jeden Donnerstagabend per Twitch und gewährt Einblicke ins Songwriting bzw. Vocal-Recording für neue Songs. Wer also schon mal eine Hörprobe von Neuem möchte, kann reinschauen und hören. Außerdem machen wir sonntags immer ein kleines Live-Q&A per Instagram.“

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