Die Musiker aus Sofia kennen sich in Teilen seit kleinsten Kindertagen. Ihre Viererbesetzung besteht in unveränderter Form seit dem August 1998. Einzig der Name hat zwischendurch gewechselt. Die ersten drei Alben sind als Kaskadiori (Stuntmen) erschienen. Seit 2008 heißt die Gruppe ODD CREW und hat fünf weitere Longplayer sowie zwei DVDs herausgebracht. In ihrer bulgarischen Heimat ist die Formation ein bekannter, erfolgreicher Act zwischen Rock und Metal. Dem Vernehmen nach präsentieren sich die Musiker auf ihrem Drakkar-Einstand „Dark Matters (Part 1)“ so schwergewichtig, schleppend und roh wie niemals zuvor. Okay. Wer mit dem Schaffen von ODD CREW nicht vertraut ist, bekommt es mit einem melancholisch gefärbten und düster gestimmten Crossover zu tun, der das Spiel zwischen Alternative-Rock und Heavy-Metal auf eine eigenständige, interessante Art und Weise erkundet. Die Songs entwickeln sich exakt auf der Grenze zwischen Traurigkeit oder Resignation und Zuversicht oder Bekräftigung. Es ist am Hörer, sich entweder in einen Trudel aus Ohnmacht und Angst hineinziehen zu lassen oder aber durch die Beschäftigung mit „Dark Matters (Part 1)“ zu neuer Kraft zu finden. Die Bulgaren gehen fein akzentuiert vor und starten ihr sechstes Album mit Rock-Schwerpunkt. Mit zunehmender Spielzeit kommt dann immer mehr Schwere zum Tragen, ohne dass ODD CREW in den Verdacht gerieten, eine Metal-Band sein zu wollen. Herbe Grooves gehören aber zum Ansatz der Bulgaren wie die intuitiv gesetzten Hooklines und Gesänge. Überrascht stellt man irgendwann fast, dass eine Eigendynamik eingesetzt hat und man sich von „Dark Matters (Part 1)“ hat fortreißen lassen. Im Umgang mit den Songs des Quartetts aus Sofia gilt es also Vorsicht walten zu lassen.
(Drakkar)