OMEGA DIATRIBE – Metanoia

In Anbetracht der heftigen Grooves und teils repetitiven Song-Strukturen sowie der verwandten Poly-Rhythmik und Fokussierung auf den technischen Aspekt, ist es nachvollziehbar, dass Band und Label auf beliebte Heavyweights und Frickler wie Meshuggah, Whitechapel, Machine Head und Fear Factory verweisen, um das Feld abzustecken, das OMEGA DIATRIBE beackern. Die Ungarn bestehen seit 2008 und wüten sich seither beständig durch den europäischen Underground. Das neue Album des Quintetts aus Budapest wirkt vor allem über Kraft, Volumen und Intensität – wie gehabt. Die Musiker zeigen sich bestrebt, Melodien, Atmosphäre und Clean-Gesang einzustreuen, um die Härte partiell zu relativieren und wiedererkennbare Akzente zu erschaffen. Letztlich prallt all das am spröden Gesamteindruck ab. „Metanoia“ ist nun einmal ein Tritt in die Magengrube, der weh tut und unangenehm nachwirkt. An dieser Einsicht führt kein Weg vorbei. Im „Rahmenprogramm“ des Albums nimmt man auch folkloristische Klänge wahr, doch die besten Momente gibt es immer dann, wenn OMEGA DIATRIBE wüten und barsch austeilen oder die Komplexität hochfahren. Die Stücke der Ungarn sind allenfalls mittelbar eingängig, doch Live-tauglich ist das Material des Quintetts ohne Frage. Derart offensiv propagierte Grooves wirken stets animierend und passen denkbar gut zu dem Riff-Stakkato, dass sich die Osteuropäer bisweilen gönnen. „Metanoia“ ist Ausdruck der Erfahrung und Verinnerlichung des Stils, der dem Budapester Quintett alles bedeutet.

(Metal Scrap)