ONI – Loathing Light

Jake Oni hat seine kreative Wohlfühlzone längst gefunden. In der Arbeit mit Produzent Josh Wilbur (Megadeth, Trivium, Gojira) und Lamb Of God-Gitarrist Mark Morton treiben sich die drei Kreativen und Sound-Tüftler zu immer neuen Höchstleistungen. Dass die Rollen und Verantwortlichkeiten dabei wechseln, tut dem Gesagten keinen Abbruch. Gemeinsam hat man bereits das tolle 2016er ONI-Debüt „Ironshore“ und die Solo-Platte von Mark Morton umgesetzt. Bei „Loathing Light“ handelt es sich nun wieder um einen Longplayer für ONI. Wie schon auf dem Einstand ist Randy Blythe mit einem Gast-Feature vertreten. Bei ,Secrets‘ wirkt zusätzlich aber auch Iggy Pop mit, was aufhorchen lässt. Alles in allem erscheint mit dem Zweitwerk genau das, was man sich erhofft hat: ein beständiger Quell an Überraschungen und tollen Songs, die ebenso fordern wie sie freigiebig sind. Das Schaffen von Jake Oni wird gemeinhin als Progressive-Metal eingeordnet, weil der Kanadier sprunghaft in Erscheinung tritt, Gefallen an komplex-technischen (Djent-)Passagen hat und grundsätzlich jenseits verbreiteter Vorlieben oder Trends unterwegs ist. Angesichts der jederzeit zugänglichen Musikalität ist es dabei nicht selbstverständlich, dass „Loathing Light“ so technisch und fordert aufgesetzt ist. Verdammt heavy und teilweise extrem fällt es auch aus. Im größeren Betrachtungsrahmen klingt alles leicht und spielerisch, was für die Güte des Songwriting und die Fertigkeiten der Beteiligten spricht. Textlich setzt sich der Kanadier mit der ganzen Palette seiner Emotionen auseinander, was bestens zum facettenreichen Metal-Sound seines ONI-Zweitwerks passt.

(Ironshore/Blood Blast)