Order Of Nosferat – Nachtmusik

Betrachtet man das Cover der aktuellen Langrille „Nachtmusik“, überdenkt man den Bandnamen…nun, man muss wahrlich kein Hellseher sein um zu wissen, dass es sich hier um Black Metal handelt. Ich denke, die beiden beteiligten Musiker werden sich auch selbst mit dieser „Schublade“ durchaus anfreunden können. Zumal es sich bei dem Label „Black Metal“ ja nicht wirklich um eine despektierliche Kategorisierung handelt. Thematisch beackert „Nachtmusik“, auch dies ist nicht wirklich überraschend, auf breiter Ebene die bekannte Vampirthematik. Immerhin ist dies eine wohltuende Abwechslung vom dem Teufel huldigenden Einheitsbrei. Die zehn Songs werden hier immer wieder durch ruhige, instrumental gehaltene Zwischenstücke unterbrochen, die einen angenehmen Ruhepol und Kontrapunkt zum eher ruppigen Oldschool-BM des Duos bilden. Allerdings beziehen ORDER OF NOSFERAT auch Keyboards in ihre „normalen“ Songs mit ein. Eben diese Songs sind eher konventioneller Natur. Dies meint nichts anderes, als dass man es mit den bekannten Zutaten zu tun hat: Sägende Gitarren und lowfi-Produktion, heiseres Gekreische. Insgesamt sind ORDER OF NOSFERAT dabei eher im mittleren Geschwindigkeitssegment unterwegs. Das hat seine Vorteile, denn so geraten die in die Songs eingearbeiteten Details nicht vollends in den Hintergrund, oder gehen gar akustisch unter. Bei allem Bemühen aber, will bei mir diese Mixtur nicht zünden. Dabei ist schlecht fest zu machen, woran es liegen könnte. Ungeachtet des künstlerischen Bemühens ist „Nachtmusik“ zumindest für mich zu konventionell und zu „normal“. Weder die irgendwie aufgepfropft wirkenden Zwischenstücke vermögen es, mich zu packen, noch die doch irgendwie erwartbaren und wenig originellen Songs an sich. Vor dreißig Jahren wäre „Nachtmusik“ vielleicht noch ein herausragendes, weil frisch und unverbraucht klingendes Album gewesen. Im Jahr 2022 hat man dies alles so oder so ähnlich schon zu oft gehört.

(Purity Through Fire)