ORM – Intet • Altet

Die Dänen vertonen nicht weniger als den Kreislauf des Lebens. ORM haben für ihr Drittwerk gerade einmal vier Songs geschrieben, doch diese füllen eine eineinhalb-stündige Spielzeit und setzen ein Konzept von der Geburt bis zum Tod beziehungsweise den „Aufstieg ins nächste Reich“ um. So ordnen die Musiker das beschließende Kapitel ihres Konzepts selbst ein. Das als Doppel-Album angelegte „Intet • Altet“ ist aufgrund der geknurrten Vocals mit dem Black Metal zu assoziieren. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn nicht immer geht es schnell und grimm zur Sache. Immer wieder verbleiben längere Passagen rein instrumental und erweitern die Eindrücke in Richtung Post-Metal oder sogar -Rock. Das passt auch deshalb, weil das Kopfkino auf Hörer-Seite im Kontext des Drittwerks der Dänen eine große Rolle spielt. Die bisweilen melodisch-bombastische bis -pompöse Anmutung, die „Intet • Altet“ aufweist, ist auch nicht ohne. ORM tun viel dafür, für Abwechslung und Spannung zu sorgen. Die Musiker betreiben eine kontinuierliche Fortentwicklung ihres Konzepts, die jederzeit intendiert und niemals zufällig klingt. Das mit „The Nothing • The All“ zu übersetzende Drittwerk der Band aus Kopenhagen überzeugt mit einer Mischung zwischen fein arrangierter Fragilität und jäher, ungefilterter Brutalität. Die gebotenen Kontraste sind eindrücklich und wirken nach. Der ganzheitliche Ansatz von ORM zahlt sich aus und interessiert über die volle Spielzeit.

(Indisciplinarian)