OSIAH – Loss

Die Briten mögen nicht zur innovativen, Grenzen weitenden Speerspitze der Deathcore-Sparte zählen, haben ihren Namen in den letzten Jahren aber auch unter die Leute bekommen. Im Zeitverlauf sind die Veröffentlichungen von OSIAH kompositorisch immer besser geworden. Was die Tour-Aktivitäten anbelangt, zeigt sich der Fünfer unermüdlich und wird die ungeplante Pandemie-Pause hoffentlich unbeschadet überstehen. Wer Extrem-Gruppen wie Fit For An Autopsy, Thy Art Is Murder, Ingested, Suicide Silence, Whitechapel, Carnifex, Oceano, etc. hört, dürfte die Formation aus Sunderland ebenfalls kennen. Anders formuliert: Deathcore- bzw. Brutalo-Tech-Death-Hörer sind hier an der richtigen Adresse. Mit „Loss“ erscheint eine weitere Platte, deren Fokus auf Handwerk und Technik liegt. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten achten OSIAH auf einen einordnenden Kontext und Variabilität im Aufbau der Stücke. Die wesentlichen Eingangsgrößen bleiben aber Downtempo-Brecher, komplex aufgebaute Uptempo, Tremolo-Picking und atmosphärische Sound-Flächen für etwas Atmosphäre. Als besonders hervorzuheben sind wiederum das Spektrum und die Vehemenz der Vocals. Diesbezüglich besitzen die Briten ganz klar Wiedererkennungswert. Was den musikalischen Bereich anbelangt, sind sie eine versierte, eingespielte Einheit, die willentlich und ausschließlich technisch ausgelegtem Deathcore frönt, dabei jedoch greifbare Referenz-Nummern schuldig bleibt. Angesichts der immensen Leistungsdichte im Extrem-Genre bleibt es deshalb beim Platz in der zweiten Reihe. „Loss“ kommt mit Gast-Auftritten der Shouter von Ingested und Shadow Of Intent daher, die belegen, dass OSIAH in ihrem Metier anerkannt und verwurzelt sind.

(Unique Leader)