Da Bury Tomorrow ebenfalls aus Southampton stammen, ist ein Verweis auf sie unvermeidlich. OUR HOLLOW, OUR HOME kennen das und können damit leben. Einerseits weist das treffend die Richtung. Andererseits trifft es zu, dass der Fünfer qualitativ längst ebenbürtig unterwegs ist. Sein Drittwerk ist clever wie souverän angelegt. Gefühlt sind die Post-Hardcore-Refrains mit ihren Clean-Gesängen nochmals stärker betont und auf Eingängigkeit getrimmt. Gleichfalls geht es in den MetalCore-Strophen dafür umso heftiger und brachialer zur Sache. „Burn In The Flood“ erlangt auf diese Art und Weise automatisch ein dynamisches Antlitz und schindet Eindruck. Die Gast-Feature der Frontmännern von Crystal Lake, Thecityisours und Alpha Wolf passen in den Album-Rahmen und unterstreichen die Verortung von OUR HOLLOW, OUR HOME zusätzlich. Die Briten treten mit einem zeitgemäßen Hart-Zart-Sound an, der beide Extreme gleichermaßen berücksichtigt. Kompositorisch und von der Produktion her gibt es an diesem Longplayer wenig zu deuteln, sieht man von der Tatsache ab, dass alle Bands dieser Ausrichtung irgendwie immer auch nach Architects klingen. Spielart-Freunde stört das nicht. Und überhaupt: so selbstbewusst und zwingend wie auf „Burn In The Flood“ sind OUR HOLLOW, OUR HOME bislang noch nicht in Erscheinung getreten.
(Hollow/Tunecore)