Over A Barrel – Self Inflicted Wounds

OVER A BARREL sind das neue, vor allem der Covid-Pandemie geschuldete Projekt der beiden Musiker Luca Cocconi (The Modern Age Slavery) und Imer Big (Dark Lunacy). Ohne gleich gesteinigt werden zu wollen…ich habe von beiden Bands noch nie etwas gehört. Was man hingegen dem Debüt „Self Inflicted Wounds“ anhört, das ist eine gehörige Portion Wut und Frustration. Dies mündet in acht ziemlich heftig dahingeprügelter Songs. Wie sich das anhört? Nun, diese Frage ist nicht einmal einfach zu beantworten. Es ist definitiv kein Death Metal. Nennen wir das Kind einmal „modern metal“. Ziemlich nichtssagend. Oder, vielleicht ist „Modern brutal Thrash“ nicht ganz verkehrt. Da es sich nicht um Death Metal handelt und das Gaspedal dennoch bei den meisten Tracks bis zum Bodenblech durchgetreten ist, vielleicht eine durchaus angemessene Umschreibung. Und sonst so? Abgesehen von in Noten gegossenen Hass kann „Self Inflicted Wound“ meines Erachtens nicht sonderlich viel. Viel Disharmonie und heftige Riffs machen eben noch keine dralle Scheibe. Der Gesang, oder man sollte es lieber „Gebell“ nennen, nervt nach ein paar Songs ganz gewaltig, da kaum Abwechslung vorhanden ist. Da helfen auch die hier und da zwischengeschalteten Parts nicht, die dann aber doch wieder nur in Gebretter enden. Nach vier, spätestens fünf Songs ermüden meine Ohren zusehends. Schade eigentlich, denn die Songs auf „Self Inflicted Wounds“ zeigen doch musikalisches Potential. Das versandet aber in viel Krach und wenig Struktur. Kann auch sein, dass ich mittlerweile zu alt bin, aber von einem durchweg gelungenen Album kann man durchaus mehr erwarten als nur Geschrei und Krach.

(Indipendent/DistroKid)