PABST

Im Spiel von PABST knarzt und scheppert es ordentlich. Das Trio ist zwischen Noise, Indie-Rock, Post-Punk, Heavy-Rock und Grunge unterwegs. Tolle, erinnerbare Hooklines kommen bei den Berlinern aber auch nicht zu kurz. Effektiver und songdienlicher als auf dem Drittwerk Crushed By The Weight Of The World hat man die Band bisher noch nicht gehört.

„Wir machen nichts anderes als die Musik, die entsteht, wenn wir drei zusammenfinden und uns hinter die Instrumente klemmen“, führt Gitarrist/Sänger Erik an. „Da steckt erstmal wenig Planung dahinter. Das einzige verbindliche Element ist eventuell, dass wir die Band nach einer Weile als ein eingegrenztes Projekt verstehen, zu dem bestimmte Merkmale gehören. Wenn also der Eindruck entsteht, wir würden „viel tun, um aufzufallen“, dann ist das eher ein beiläufiger Effekt als Kalkül. Das bedeutet, dass wir nicht anders können oder wollen. Bei uns ist jeder Song ein eigener Kosmos, wenn auch im Rahmen unserer Marotten.“

Die Texte des Drittwerks Crushed By The Weight Of The World weisen dabei einen aktuellen Bezug auf: „Es geht um die Diskrepanz zwischen Aktivismus und Kapitulation – also einerseits diese Verantwortung zu spüren, selbsttätig und selbstmächtig zu sein, sich zusammenzureißen, seine Fähigkeiten und Privilegien nutzbar zu machen und so weiter, aber auf der anderen Seite immer im Bewusstsein über die komplette Sinnlosigkeit des Ganzen leben zu müssen“, erklärt der Frontmann. „Viel dreht sich um die Frage: „Was mache ich mit meiner Zeit? Was fange ich im schlimmsten Fall mit der Handvoll Jahre, die mir noch bleiben, an oder womit höre ich auf?“

Ich versuche, da nicht in so einen weinerlichen, destruktiven Ton zu verfallen, aber oft merke ich, dass viel der gezeigten Stärke am Ende auch nur Selbstzweck ist und das einzig Konstruktive auch mal ein gehustetes „Scheiß auf alles“ sein kann. Sowas passiert, wenn man auf sich selbst zurückgeworfen wird, wenn es immer schwieriger wird, sich abzulenken, oder mal zu zerstreuen, so wie wir es alle in den letzten Jahren intensiver erlebt haben. Man gräbt in seiner Vergangenheit und sucht irgendwelche Muster oder wird zynisch, fühlt die eigene Ohnmacht und sich von der unendlichen Komplexität und Ambivalenz der Welt überrannt.“

Music | PABST (bandcamp.com)