Die Gruppe aus Las Vegas setzt alles auf eine Karte: Death Or Glory heißt ihr neues Album. Dass PALAYE ROYALE längst eine der stilprägenden Größen zwischen Art-, Glam- und Garage Rock sind, gehört dabei mit zur Wahrheit und tritt auf dem fünften Longplayer deutlich zutage.
„Die Wertschätzung dafür, dass wir Musik machen und davon leben können, war immer da war“, erzählt Gitarrist Sebastian Danzig, der direkt aus einem Meet-and-Greet mit Fans zum Interview kam. „Gleichzeitig scheint es mir, dass wir jetzt zusätzlich eine neue Wertschätzung und mehr Respekt für unsere eigene Vernunft haben. Das, was wir tun, machen wir heute bewusster. Und einige Sachen tun wir auf Tour nicht mehr. Das Wichtigste sind die Fans. Ob wir nun vor 500 oder 10.000 Leuten spielen: Wenn es ginge, würden wir jeden Abend jeden einzelnen Fan persönlich treffen, denn wir wollen unsere Dankbarkeit zeigen. Wir wissen, dass, wenn man im Musikgeschäft überleben will, man in der Lage sein muss, sich selbst zu erhalten und trotzdem unglaublich dankbar zu sein. Auch deshalb spielen wir weiterhin Gratis-Shows in Parks und vieles mehr.“
Um für die Fans Abend für Abend die beste Leistung abrufen zu können, trainiert der Gitarrist: „Ich bin schon immer viel gelaufen und nehme inzwischen regelmäßig an Marathons teil“, so Sebastian. „Den Körper hält es sowieso fit, doch es ist auch das beste mentale Spiel überhaupt. Beim Training für einen Marathon kann man viel durchmachen. Wenn ich auf der Straße bin, bin ich nur darauf konditioniert. Auf Tour werde ich, wenn denn überhaupt, nur aus natürlichen Gründen krank, aber nicht aus Erschöpfung oder weil ich mich nicht um mich gekümmert habe. Vor und nach den Auftritten meditiere ich, praktiziere Atemübungen und finde meine innere Mitte. Hat man sich selbst unter Kontrolle, ist es einfach, jede Situation anzunehmen, in die man hineingeworfen wird. Das ist mir in letzter Zeit viel besser gelungen als früher. Meinen Alkoholkonsum habe ich eingeschränkt und nicht mehr so viel gefeiert. Über viele Jahre hinweg hatte ich eine Menge Spaß. Letztendlich ist die Band aber ein Geschäft. Ich muss und will weiterhin die beste Show für die Leute abliefern, die Tickets kaufen. Und natürlich will ich auf der Bühne Spaß haben.“
Die seit 2008 aktiven PALAYE ROYALE nehmen ihre Vorbildfunktion an: „Aus den Gesprächen mit Fans und von vielen Nachrichten wissen wir, dass wir andere inspirieren“, bestätigt der Gitarrist. „Wir versuchen, uns alle Cover anzuhören, an die wir herankommen. Als etablierte Band fallen wir inzwischen in die Kategorie von Künstlern, die die jüngere Generation nicht nur musikalisch inspirieren, sondern auch, wenn es darum geht, einen Karriereweg einzuschlagen. Das betrifft auch Zeichnen, Poesie, Schreiben von Romanen und Mode. Zu unserer Show in Istanbul kam letztens ein Mädchen, das gerade ihren Abschluss an der Modeschule gemacht hatte. Sie hat ihre eigene Modelinie entwickelt, die auf dem basiert, was sie im Laufe der Jahre an PALAYE ROYALE lieb gewonnen hat. Das ist so cool.“ Nicht nur deshalb passt es, dass die Band ihr Schaffen selbst als Fashion-Art-Rock bezeichnet.