Panzerfaust – The Suns Of Perdition III : The Astral Drain

Zwei Jahre nach dem zweiten Teil erscheint in Kürze der nun dritte Teil der Tetralogie „The Suns Of Perdition III : The Astral Drain“ der kanadischen Formation PANZERFAUST. Sollte man noch nie von der immerhin seit 2006 aktiven Band gehört haben, so sollte allein beim Namen allein schon klar sein, wohin die musikalische Reise geht. Tatsächlich hatte ich die Kanadier nie so recht auf dem Schirm, freue mich aber angesichts des vorliegenden Album umso mehr, sie nachträglich für mich entdeckt zu haben. Kurios hingegen ist das aktuelle Klangerlebnis, wenn man sich daneben die Einschätzungen der schreibenden Kollegen in der Vergangenheit vergegenwärtigt. Natürlich ist da von Black Metal die Rede. Aber, scheinbar haben PANZERFAUST eine starke Wandlung durchgemacht. Während die Presse davon spricht oder sprach, dass PANZERFAUST eher nach schwedischem Black Metal klingen, so ist davon zumindest vorab beim Opener ‚Death-Drive-Projections‘ nicht mehr viel zu hören. Ungeachtet der hypnotischen Qualität des Songs, hat mich dieser Song doch spontan eher an eine etwas straightere Version von Ulcerate erinnert. Weniger verspielt, weniger jazz-lastig, aber intensiv, rhythmisch vertrackt und ultrafinster. Überhaupt: PANZERFAUST legen abseits eines eventuell vorhandenen martialischen Images viel mehr Wert auf atmosphärische Dichte, denn auf vordergründige Brutalität. Hier offenbart sich die finstere Seite des Black Metal eher auf subtile Art. Fans des rüden, primitiven Black Metal vergangener Tage werden hier ihr Verständnis von schwarzer Musik eher wenig bis gar nicht repräsentiert sehen. „The Astral Drain“ ist die intelligente, ja fast intellektuelle Variante des Black Metal, die Bands wie Kriegsmaschine, Deathspell Omega und auch Blut Aus Nord in den letzten Jahren populär gemacht haben. Stärker als je zuvor setzen diese Bands auf musikalisch ausgefeilte Arrangements, kompositorische Tiefe und subtile Nuancen, denn auf wüstes Geprügel. Sicherlich hat beides seine Daseinsberechtigung, gar keine Frage. Hier jedoch entfaltet sich eine viel intensivere Langzeitwirkung. Das wiederum lässt sich kaum in Worte fassen, sondern muss erfahren werden.

(Eisenwald)